Aus der Asche vom ‚Folk im Schlosshof‘ erhob sich ein – schwarzes Schaf. Die erste Ausgabe des Blacksheep – Festivals erntete positive bis euphorische Reaktionen, die allesamt berechtigt waren.
Das Rock – orientierte Samstagsprogramm zog über 4000 Menschen auf das großzügige Gelände. Die Vielfalt sprach verschiedenste Geschmäcker an, musikalisch und kulinarisch. Im Innenhof konnte man sitzend intensiv lauschen, während auf den beiden großen Bühnen abwechselnd gerockt wurde.
Blacksheep verpflichtet keine Kopien, sondern die Originale. So hatte wohl jeder persönliche Neuentdeckungen zu verzeichnen. Meine waren Ahab, Anyone’s Daughter, Larkin Poe und Saori Jo. Auch NachwuchspreisträgerKatinka, Hidden Blue, Dicke Fische und Hiss gefielen.
Ray Wilson (Genesis) eröffnete den Abend mit achtköpfiger Band und interpretierte nicht nur die bekannten Hits, sondern auch eigene Songs, was gut ankam. Dann wurde es härter mit Soul/Funk/Blues von Mother’s Finest und den Indie-Rockern der New Model Army. Beeindruckend.
Die Musik ist bekanntlich nur ein Teil des Festival – Erlebnisses, und hier setzt Blacksheep durch perfekte Organisation vor und hinter den Bühnen weiterhin Maßstäbe. Es wäre ein Jammer gewesen, die geballte Kompetenz, die dem FiS hohes Ansehen einbrachte, versanden zu lassen. Aber nicht nur das: die dahinter stehende Haltung gibt den Ausschlag, die Menschenfreundlichkeit mit Professionalität verbindet. Wer dem FiS nachtrauert, wird vielleicht beim Folk am Neckar heimisch. In Bonfeld hat die Region einen Platz gefunden, wo verschieden Arten musikalischer Kreativität bestens zu genießen sind. Die Frage, ob es 2015 weiter geht, kann sich da eigentlich nicht mehr stellen…