Aisleng sind gesanglich und instrumental breit aufgestellt. Am ehesten erkennbar ist die Band aus Süddeutschland am häufigen Einsatz der Keyboards. Beim Lead-Gesang kontrastiert eine männliche Reibeisenstimme mit einem femininen Sopran. Zum sonstigen Instrumentarium treten Highland – Pipes hinzu. Die Band legt es nicht darauf an, Traditionals einfach nachzuspielen. Mit ihrem eigenen Ansatz möchten Aisleng durch Pop-Zutaten das folkige Material zugänglich machen.
In ihrem 24-jährigen Bandleben hat die Band acht CDs veröffentlicht. Die beiden vorliegenden ergänzen sich recht gut. Das aktuellste ist das Balladen – Album mit Aufnahmen aus den Jahren zwischen 1990 und 2009. Es rückt den Gesang in den Vordergrund und enthält auch eine live – Nummer vom Folk im Schlosshof. Die Titel sind meist bekannt und werden sehr eingängig dargeboten.
Auf Down at Dunbar bekommen die Instrumentalisten ihre Chance. Eine Reihe Tunesets bieten Soli von Fiddle, Flöte, Mandoline und Pipes, teils von Gastmusikern. Auch die markante akustische Gitarre soll nicht übergangen werden. Vielfältige Keyboardsounds und –untermalungen bilden wiederum das Gerüst.
Es gibt zwei Songs doppelt, aber bei 14 bzw. 16 Titeln fällt das nicht ins Gewicht. Down at Dunbar wie auch Missing sind selbst geschrieben (was man nicht bemerken würde), der Rest ist trad. Mir fehlt ein wenig der vollere Band-Sound, wie er bei Leis A Lurrigan zu hören ist.
Beiden Alben enthalten einzelne live – Tracks, die belegen, dass die Band gute Resonanz aus dem Publikum bekommt. Das wird auch beim diesjährigen Folk am Necker oder Folk in Braunsbach (Heimspiel) so sein.