Altan gehören zum erlesenen Kreis der „Briefmarken-Bands“, denen die irische Post schon vor Jahren eine Marke mit ihrem Konterfei widmete. Die Gruppe aus Donegal genießt international hohen Respekt. Es hat durch behutsame Umbesetzungen eine Verjüngung gegeben, so dass Altan trotz des traditionellen Ansatzes zeitgemäß klingen.
Die aktuelle Besetzung:
Mairéad Ní Mhaonaigh – Gesang, Fiddle
Ciarán Curran – Bouzouki
Dáithí Sproule – Gitarre, Gesang
Mark Kelly – Gitarre, Gesang
Martin Tourish – Akkordeon
mit Tommy McLaughlin – Keyboards
Anders als Clannad haben Altan sich immer von der Pop-Welt ferngehalten. Die Gruppe hat sich von Virgin Records verabschiedet und im heimatlichen Donegal aufgenommen. Gap of Dreams gehört für mich zum Besten, was das Quintett in seiner mehr als 30-jährigen Laufbahn veröffentlicht hat. Man braucht nichts mehr zu beweisen und kann die enorm hohe technische Kompetenz in kreative Interpretation der traditionellen Vorgaben investieren.
Ein beachtlicher Teil des Materials ist neu oder selbst verfasst. Das Album enthält sieben Songs und sechs Instrumentaltitel, die sozusagen den festen Boden des Diesseits mit der spirituellen Welt verbinden. Mairéad Ní Mhaonaigh singt auf Gälisch und Englisch, immer noch mädchenhaft zart.
Die große Stärke des Albums ist die atmosphärische Kombination von Zupfinstrumenten auf der einen, Geige und Akkordeon auf der anderen Seite. Speziell bei den Song-Arrangements werden raffinierte Klang-Landschaften gestaltet. So entfalten Dark Inishowen oder Non a Bhaoigheallaigh die magische Wirkung, die keltischer Musik gemeinhin zugeschrieben wird. Dabei spielt natürlich der geschickte Einsatz von Soundeffekten und Keyboard eine Rolle. Die Jigs und Reels sorgen für die Bodenhaftung. Auch ohne Bass oder Bodhran entsteht genug Drive. Die starke Rolle von Bouzouki und gezupfter Gitarre erinnert an Planxty oder De Dannan.
Im Frühjahr gibt es Gelegenheit, Altan hierzulande auf ihrer Gap of Dreams – Tour zu sehen.