Die ersten Töne von Le Vent Du Nord erinnern an die Klänge einer Musette an der Seine in Frankreich. Dennoch ist die Heimat der Band das weit entfernte Quebec, der größten Provinz in Kanada. Der Titel ihrer neuen CD Tromper le temps (die Zeit vertreiben, vortäuschen von Zeit), verspricht Musik ohne Langeweile. Le Vent Du Nord (Nordwind) lassen mit ihren Kompositionen und Texten alte Traditionen lebendig werden. Traditionelle Instrumente und solides musikalisches Handwerk der Musiker paaren sich bei tromper le temps zu einem Meisterwerk der modernen Musik Nordamerikas. Die stark keltisch geprägte Musik der Band und die französischen Texte erklären sich aus der Vergangenheit Quebecs, deren Bevölkerung überwiegend aus Einwanderern aus Irland und der Bretagne besteht.
Neben den überwiegend keltischen Klängen auf der CD findet man auch viele andere musikalische Einflüsse vom Europäischen Kontinent. Ebenso findet man musikalische Einflüsse anderer Einwanderer in Nordamerika. Zum Beispiel das Stück Le Winnebago. Mit Winnebago werden in der Sprache der Sioux Menschen bezeichnet, die in Autos oder Campingfahrzeugen leben. Diese Mischung von Einflüssen erklärt sich fast von allein, wenn man weiß, dass die Band fast 1000 Konzerte in Europa und Nordamerika gespielt hat. So könnte man meinen, das Nicolas Boulerice, (Gesang, Drehleier, Piano, Akkordeon), Olivier Demers, (Gesang, Violine, Mandoline und Gitarre), Rejean Brunet, (Gesang, Akkordeon, Bass, Piano) und Simon Beaudry (Gesang, Gitarre, Bouzouki) selbst ein wenig von Winnebago im Blut haben. Nur das sie bei ihren Konzertreisen in schönen modernen Hotels schlafen. Für Freunde französisch keltischer Musik ist Tromper le temps etwas, das man auf gar keinen Fall verpassen darf.