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Ash Cloud – Songs of Rebellion, Love and Meuterei (2018)

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Das Sprachengemisch im Titel ist kein Zufall, denn das Hamburger Quartett fährt zweigleisig. Ash Cloud singen irische Traditionals und engagierte deutsche Texte aus eigener Feder. Die Besetzung ist akustisch, mit Fiddle und Flöten, Gitarre und Perkussion, aber auch Sackpfeife oder Banjo. Der Gesang ist ansprechend männlich/weiblich kombiniert. Trotz der Eigenbezeichnung „celtic-punk folk“ entsteht eher ein normaler folkiger Gesamteindruck.

Für ihren Erstling haben Ash Cloud in Eigenregie sage und schreibe zwanzig Titel aufgenommen, um möglichst viel von ihrem Live-Programm rüberzubringen. Es gibt oft Gehörtes wie Prison Ship (aka Back Home in Derry) oder  Bantry Bay (aka Star of the County Down), was sich nicht wirklich von der Masse der vorhandene Aufnahmen abhebt. Bei den irischen Tunes dominiert die „deutsche“ Spielweise, so dass der Swing fehlt.

Die Stärke von Ash Cloud liegt in den frech-satirischen Songs wie Ab zu die Haie oder Kartoffeln, das Erfahrungen von Flüchtlingen in Deutschland aufgreift. Gelungen ist die Verbindung des „Bloody Sunday“ von Derry 1972 mit dem „Altonaer Blutsonntag“ von 1932 (Sunday of Blood). Originell auch die Vertonung von Erich Mühsams Revoluzzer mit der Melodie von Hot Asphalt. Speziell die gesprochenen Passagen innerhalb der Songs verraten kabarettistisches Talent. Die Spielfreude ist im vorletzten Titel Seeräuber-Benni, frei nach der Dreigroschenoper, schön eingefangen. Für das Rahmenprogramm einer Antifa-Demo oder Ähnlichem sind Ash Cloud bestimmt eine gute Wahl.

Die Vier wären  besser beraten gewesen, wenn sie sich auf deutlich weniger Tracks beschränkt und diese musikalisch stärker ausgearbeitet hätten.

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