Nun hat es also auch sie erwischt – auch Reverend Peyton’s Big Damn Band konnte sich nicht auf die große Fahrt zu ihrer Europatour begeben, denn – wer hätte es gedacht – der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen spuckte zu viel Asche in die Luft, um die kleine, aber agile Familienband aus Süd-Indiana mit dem Flieger zu uns zu tragen. „Was soll’s“ zu schreiben, wäre gelogen, denn live waren der Reverend und seine Truppe im letzten Jahr so feurig und einzigartig wie Persimmon-Pie mit Chili. Doch zum Glück gibt es nun ihr neues Album – und außerdem mehr Zeit, um auf eine neue Europatour und mehr Termine in Deutschland zu hoffen!
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Pacifix ~ Closed Forever (2009)
Passend zur kalten Jahreszeit erreicht mich die neue Platte der Pacifix. Ein Album mit Liedern wie ein Wintertag: lang und bisweilen düster. Es mag ja nichts Brandneues sein und manchmal wenig originell Winterabende zu beschreiben, denn wer kennt sie nicht?
Firkin ~ Firkinful of Beer (2009)
Bevor ich diese Band auch nur ein erstes Mal hörte, wusste ich: Diese Rezension wird ein großes Vergnügen. Eigentlich sollte man sich nicht derartig von Äußerlichkeiten leiten lassen, doch hier konnte ich den Verführungskünsten des Designs der Band nicht widerstehen: Auf dem Booklet umrandet ein saftiges Grün den weißen Shamrock in Klebdruckmanier, auf der Rückseite lächelt man über das idyllische Schwarzweißbild, auf dem ein kleiner Junge ein viel zu großes Cello hält – und erst der Duft dieses Booklets….
Dolores O’Riordan ~ No Baggage (2009)
Wer kennt sie nicht; Dolores O’Riordan, seit sie anno 1994 mit den Cranberries und ihrem großen Hit „Zombie“ den einen direkt ins Herz, den anderen mächtig auf die Nerven fiel. Wer kennt sie noch, anno 2009, wenn einem außer Zombie nichts mehr im Ohr klingelt, wenn einem, nach diesem mächtigen Einstand auf der großen Popmusikbühne, die folgenden drei Alben, obwohl sie erfolgreich waren, nicht weiter auffielen und der mentale Lexikoneintrag zum Thema engagierte irische Popmusik allein mit U2 überschrieben ist?
Dusty Rhodes and the River Band ~ „Palace and Stage“ (2009)
Seit dem 5. Juni 2009 ist das zweite Album von den Dusty Rhodes nun hierzulande veröffentlicht. Höchste Zeit, sich einmal anzuhören, wie sich die Band aus Kalifornien auf dem vom Flogging Molly-Gründungsmitglied Ted Hutt produzierten „Palace and Stage“ weiterentwickelt hat.
Mac Manus ~ Under The Kilt (2008)
Aus welchem Land könnte wohl ein Cover stammen, welches zwei stramme Männerbeine zwischen grünem Schottenrock und weißen Strümpfen abbildet, davor eine silber-glänzende Querflöte und diverses andere Spielgerät auf wiederum grünem Grund? Die Sprache der Wahl scheint auf den ersten Blick Englisch zu sein, so gibt es die Tracklist preis – kommen die Herren von Mac Manus nun von einer der verdächtigen Inseln?
Wûtas ~ Wûtas (2009)
Pagan Folk? „Wylde Folk“? Das klingt nach einer exotischen Sache, nach dem Horizont des Tellerrands, der danach schreit, erkundet zu werden. Komm daher mit auf eine tanzbare Reise durch die Zeit, hinein in die Welt alter Mythen und Götter. Unser Reiseführer ist die österreichische Band „Wûtas“.
Reverend Peyton’s Big Damn Band ~ The Whole Fam Damnily (2009)
Der gemeine Europäer hegt ja gelegentlich das ein oder andere Vorurteil gegen den durchschnittlichen amerikanischen Südstaatler. Dieses Album könnte dem Bevorurteiler das angenehme Gefühl geben, Recht zu haben.
Bastards on Parade ~ Pipes and Drunx (2008)
Entweder ist das ein verdammt guter Promo-Gag oder ich kann mich sehr geehrt fühlen, denn der mir zugesandte Tonträger der Bastards on Parade aus Spanien trägt den Stempel #001 auf der schlicht-weißen CD. Umhüllt ist das gute Stück von kleegrüner Pappe, auf die – ganz Punkart – ein finster blickender, Pipes spielender Skull im Kilt vor einen fünfzackigen schwarzen Stern und ein Flammenmeer kopiert ist. Auf der Rückseite posen vier der fünf Bandmitglieder vor einem Sex Pistols Union Jack – soweit zur Hülle, nun zum Inhalt!
An Cat Dubh ~ 15 (2008)
Wir sollten mit Kritik nicht sparen, meinte die Band, die fünfzehn wurde. Doch darf man Geburtstagskinder überhaupt kritisieren? Andererseits sei uns der Wunsch der fünf wackeren Musiker natürlich Befehl! Hier kommt es also, unser Gutachten der Jubel-CD, mit dem schlichten, aber sinnigen Namen „15″.