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Ben Reel – Land of Escape (2018)

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Wenn man in South Armagh nahe der inneririschen Grenze aufgewachsen ist, liegt es wohl nahe, nach einem Fluchtort zu suchen. Ben Reel leidet aber nicht nur am äußeren, sondern auch am inneren Unfrieden. Mit seinem emotionalen Gesangsstil und sehr persönlichen Songs zieht der Singer/Songwriter aus dem Örtchen Silverbridge die Hörerschaft rasch hinein in seine eigene Welt.

Trotz eingesetzter Loops ist der Gesamteindruck recht nostalgisch. Ben Reel knüpft weniger an die irische Tradition an. Seine Vorbilder sind hörbar Bruce Springsteen, Neil Young und Van Morrison. Seit den Commitments wissen wir von der engen irischen Beziehung zum Soul. Aber auch Country und Pop haben in den Arrangements und im Songaufbau Spuren hinterlassen, so dass das Ergebnis ziemlich transatlantisch daherkommt. Soldier of Love ist sicher Mainstream-tauglich.

Ben Reel (Gesang, Gitarre, Mundharmonika) hat sein achtes Album komplett selbst aufgenommen und produziert. Die zwölf Songs wirken daher sehr geschlossen und zeigen deutlich die persönliche Handschrift. Unterstützt wurde er von seiner kongenialen Band und weiteren EinzelmusikerInnen. Eine sparsame Rhythmussektion, Piano und Orgel bestimmen die Atmosphäre. Slide-Gitarre, Fiddle oder Saxophon setzen bei ihren Soli die Grundstimmung effektvoll um.

Beim Hören liegen Assoziationen zu eigenen Erlebnissen von Trennung oder Trauer nahe. Im Land of Escape ist man mit seinem Leiden nicht allein. Ein Lied über Liebe und Verführung (Paradise Found) trägt bei Ben Reel schon das Wissen um den Schmerz in sich. Der Mann aus Nordirland hätte das Können und die Persönlichkeit, um Freunde melancholischen Aufbegehrens auch international zu überzeugen.

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