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Bill Grogan’s Goat – Third Eye (2017)

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Erstmals begegnet sind mir Bill Grogan’s Goat auf dem Sampler Poxmen of the Horslypse, wo sie ein sehr achtbares Cover von Dearg Doom abliefern. Mit „Iggy and the Stooges treffen die Clancy Brothers” hat Mustard Finnegan von Shite ‘n Onions den Stil der „Goats“ beschrieben. Die Band nennt unbegleitete irische Balladen ebenso als Einflüsse wie Avantgarde Jazz und Hardcore Punk. Wie dem auch sei – die stilistische Spannweite ist jedenfalls sehr groß und macht die Musik interessant.

Bill Grogan’s Goat verfügen über ein Sängerpaar (m/w) und ein akustisches Instrumentarium von Bouzouki bis Highland Pipes. Allerdings ist die E-Gitarre das Instrument, das mit kräftigen Riffs und originellen Sounds die Marker setzt. Dazu treten ein melodiefreudiger Bass und ein sehr flexibles Schlagzeug. Elektronische Effekte und ein eigenwilliger Mix sind weitere Kennzeichen.

Third Eye gehört zum Ungewöhnlichsten, was ich dieses Jahr gehört habe. Das liegt weniger an der Auswahl des Materials als an den vielen Überraschungen in der Gestaltung. Bill Grogan’s Goat spielen nicht die bekannten Versionen nach, sondern nehmen ihre Songs gründlich auseinander, um sie dann völlig neu zusammenzusetzen. Da macht es nichts, dass vom Blacksmith oder dem Raggle Taggle Gypsy Unmengen anderer Versionen kursieren. Die Stimmungen wechseln zwischen Düsternis und guter Laune.

 Die Mischung aus wuchtigen Klangwänden und schnellen, tanzbaren Einlagen erinnert mich an die Zeit der frühen Fairport Convention, als Prog Rock und elektrifizierter Folk sich sehr nahe waren. Wohltuend ist, dass Bill Grogan’s Goat bei aller Experimentierfreude die Wirkung auf ein rock-affines Publikum nicht aus den Augen verlieren.

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