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Bleeding Hearts – The Rules of Division (2018)

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„The Rules of Division“ ist ein gutes Stück alternative Musik, das englischer kaum sein könnte. Okay, vielleicht ist meine Bandbreite hier nicht groß genug, aber Bleeding Hearts erinnern mich an eine Mischung aus alten Levellers- oder NMA-Songs mit Einsprengseln der aktuellen Ferocious Dog. Allerdings ist der Sound der Birminghamer rougher. Mit „The Rules of Division“ legen sie nun ihr sechstes Album vor und für mich ist es das erste (für celtic-rock.de nicht, also schaut hier). Wie gesagt, knappe Bandbreite… Egal. Denn auch wenn es wenige Folkelemente gibt, gefällt mir der Sound der elf Eigenkompositionen gut. Sie sind eingängig, haben lyrisch eine Aussage und diese findet dadurch einen Weg zum Hörer.So sorgt der Opener „The Devil´s Mosh“ sofort für eine Energieübertragung, in dem eine druckvoll gespielte Bassfigur, gestützt durch eine schnelle, monotone Bassdrum, mich sofort mitnimmt. Nach einer Weile setzt die Stimme von Foxie ein und stimmt einen auf die große, verruchte Party ein. Das Niveau muss hoch gehalten werden und es gelingt mit „Cool Cars“. Die Attitüde bleibt Punk, aber hier finden sich leichte Rockabillyanleihen. Fällt vielleicht aus dem Rahmen, ist aber catchy und zeigt nur die Vielseitigkeit der Bleeding Hearts.

In  vielen Liedern der Bleeding Hearts schwingt die lange Bandgeschichte und ihre Entwicklung mit. So gibt es mit „Don´t call this love“ langsamere, stimmungsvolle Songs, die stark an NMA erinnern oder auch harte Schreddernummern (Tory Attax) voll Punk und Politik.  Zufälligerweise (oder auch nicht) folgt mit „Pleasure Hive“ ein soundtechnischer Gegensatz auf dem Fuss: langsamer und melodischer, aber die Mandoline kommt stärker zum Tragen. Darüber schreddert Foxies Gitarre und das „LaLaLa“ der Hook stellt einen harten Bruch dar, der „Pleasure Hive“ für einen Moment in die Nähe des Radiomainstreams der 90er bringt.

Ich werde hier nicht auf jedes Lied eingehen, zumal der rote Faden von „The Rules of Division“ nur schwer in Worte zu fassen ist. Deshalb hebe ich zum Schluss nicht nur ein Glas Wasser des Lebens hoch, sondern „Whiskey is the one“ besonders hervor. Eine rüde, reduzierte Punknummer, die König Alkohol besingt. Das Tempo ist treibend und die Batteria spielt humptahumpta, um in der Hook einen Rythmuswechsel vorzunehmen. Ein paar Gitarrenbridges für die Atmo und ein stimmlich sich beinahe überschlagender Sänger sorgen für die nötige Dramatik, um die einzige Botschaft zu transportieren: „Whiskey is the One“ – „ihr Lutscher!“, möchte man ergänzen. Ja, es gibt in den Strophen eine leise Kritik, aber nicht heute, nicht jetzt.

Es gibt ein Fazit. „The Rules of Division“ ist nicht die Musik, die ich normalerweise höre. Aber die Platte gefällt mir und in meinem Kosmos bedeutet das, das Bleeding Heart einfach gute Musik und das solltet ihr zumindest mal antesten.

Hier ist ein erster Ansatz, wenn ihr euch ein eigenes Bild machen wollt. 

 

 

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