Die beiden Engländer aus der Pfalz blicken in diesen Tagen auf ihr zehnjähriges „Jubilennium“ zurück und haben sich mit zahlreichen Auftritten hier wie in ihrer Heimat einen erstklassigen Ruf erarbeitet. Sie singen allein oder im Duett sehr ausdrucksstark. Ihre Hauptinstrumente sind Gitarre (Marc) und Geige (Andrew), derInstrumentenpark reicht aber weit darüber hinaus, von Schlagzeug über Trompete bis E-Gitarre. Die Mitwirkung von Katie Doherty (Gesang) und weiterer Gäste setzt bei beiden Alben positive Akzente. Beide CDs sind wie der Vorgänger Under the Rug sehr sorgsam produziert und gut ausgestattet.
In Wine from a Mug stellen beide Musiker, historisch beschlagen ebenso wie politisch bewusst, erneut ihre Qualitäten als Songwriter unter Beweis. Die ernsten, aktuellen Themen, ein Blues und eine bluttriefende Ballade ergeben trotz der eingefügten Tanzmelodien eine etwas spröde Kombination. Die schiere musikalische Qualität und die warme persönliche Ausstrahlung sorgen aber dafür, dass man sich gern hinein hört.
Winterman feiert die dunkle Jahreszeit naturgemäß mit fröhlicheren, überwiegend traditionellen Stücken. Die Auswahl reicht von einer uralten Legende (Cherry Tree Carol) bis zu einer folkig gecoverten Rocknummer ( Merry Xmas Everybody von Slade). Wieder gibt es sehr individuelle, abwechslungsreiche Arrangements, die trotz der Vielfalt eine klare Handschrift erkennen lassen. Eine schöne Alternative zu puren Weihnachtsliederalben.
Im Herbst soll das neue Album erscheinen. Gelegenheit, sich die Bezzums live anzuschauen und vielleicht schon neue Stücke zu hören gibt es u.a. beim Folk am Neckar im Juli.