Vielleicht muss man 17 sein, um zu glauben, man könne ein Original von Bob Dylan verbessern. Der US-Teenager Ketch Secor hatte jedenfalls das nötige Selbstbewusstsein und auch die texterischen Fähigkeiten.
The Story Behind The Song
No Man’s Land / Green Fields of France
Dass dieses berühmte Anti-Kriegs-Lied ein ausgeprägtes Eigenleben führt, beginnt bereits mit dem Titel. Der Schotte Eric Bogle (geb. 1944) schrieb es 1976 nach einem Besuch auf den früheren Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs als No Man’s Land.
100 Jahre „Danny Boy“
Vom irischen Fernsehen wurde kürzlich der hundertste Geburtstag dieses Schmachtfetzens mit einer Dokumentation gewürdigt. Alles, was über diesen „typisch irischen Fake“ zu sagen wäre, hat der hoch geschätzte Ralf Sotscheck in seiner Kolumne am 18.11.2013 in der ebenfalls hoch geschätzten taz zusammengefasst. Titel: „Hundert Jahre sind genug.“ Mir bleibt, die Bebilderung und den Songtext hinzuzufügen.
The Wild Rover
„The Wild Rover ist ein irisches Trinklied.“ Verzeihung, aber dieser Satz stimmt nur auf die Gegenwart bezogen. Historisch ist diese Erkennungsmelodie des „Irish Folk“ weder das Eine noch das Andere. Wikipedia zitiert einen Professor mit der Meinung, es handele sich um ein Lied schottischer Abstinenzler aus dem frühen 19. Jahrhundert, das nach Amerika gelangt sei. Wenn man an die Puritaner und die spätere Prohibition denkt, mag das einleuchten, es widerspricht aber der heutigen Verwendung des Liedes komplett. Ja was denn nun – für oder gegen den Alkohol?
Whiskey in the Jar
Sturmfest und populär wie die Cliffs of Moher an der irischen Westküste, die Nummer 1 aller irischen Lieder in der Folk- und in der Rock-Welt. Die unwiderstehliche Verbindung von Räuberballade und Trinklied ist um die Welt gegangen. Die Ursprünge des Songs sind nicht mehr eindeutig nachzuweisen. Man kann aber davon ausgehen, dass Whiskey in the Jar bereits vor 200 Jahren weit verbreitet war. Die eigentliche Handlung hat Züge einer Ballade, Raub und Gefangenschaft waren seit urdenklichen Zeiten beliebte Themen.
Moving-On Song (Go! Move! Shift!)
Travellers oder Tinkers, Namen für sie gibt es viele, oft nicht sehr schmeichelhafte. Auf englisch werden sie Gypsies genannt, was von Egyptians abgeleitet ist. In Irland und Großbritannien sind die meisten von ihnen nicht mit den Roma verwandt, deren Urahnen einst aus Indien nach Europa einwanderten.
Ordinary Man
Sehr packend werden hier die Gedanken und Gefühle eines Menschen ausgedrückt, der sich vom Jobverlust bedroht sieht – er ist der ganz normale „Mann von der Straße“ . Mit dem Ich-Erzähler kann man sich sofort identifizieren. Er verliert seinen Arbeitsplatz, weil die Fabrik geschlossen wird.
Fields of Athenry
Von Null auf Kult in wenigen Jahren: Kaum ein anderes Lied hat eine solche Karriere gemacht. 1979 von Pete St. John geschrieben, haben es nach dessen Aussage (2006) 520 andere Künstler aufgenommen. Die Zahl der verkauften Singles wird auf 5 Mio. geschätzt. In der gleichen Liga spielen La Paloma oder Lili Marleen. Der Verfasser hat mit seiner Geschichte offenbar einen Nerv getroffen, und das nicht nur unter den Menschen, die sich überall in der englischsprachigen Welt auf irische Vorfahren berufen.
Black is the Colour
Loch Lomond / Red is the Rose
Einführung
Es ist eine Melodie, die das Herz berührt. In irgendeiner Variante hat sie bestimmt jeder schon einmal mitgesungen oder zumindest gesummt. Passend dazu gibt es eine romantische Rebellengeschichte aus dem 18. Jahrhundert. Aber wie es sich für einen Mythos gehört, lässt sich die Herkunft nicht restlos aufklären.