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Celtic Chakra ~ An tOr Geal (2011)

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An tÓr Geal – das weiße Gold – ist das früher sehr kostbare Salz, das die Kelten weit vor Christi Geburt im Salzkammergut gewannen. Handel und Reichtum brachten die sog. Hallstatt-Kultur zum Blühen. Celtic Chakra bekamen den Auftrag, zu einer Ausstellungseröffnung dort die passende Musik dazu zu schreiben, was ihnen auf eindrucksvolle Weise gelungen ist. Gälische Verse und  langgezogene Töne malen das Klangbild einer Beschwörung, wobei man die alten Kelten vor sich sieht, die sich in ihrer Höhle zu einem Kreistanz erheben. Mystisch und meilenweit von Mitsingfolklore. Aber die beiden Salz-Titel sind eigentlich nur die Würze eines Albums, das vielfältig wie ein gutes Fünf-Gänge-Menü ausgefallen ist. Die Zutaten (Instrumente und Stücke) und die Rezepte (Arrangements) bieten durch das Können der „Köche“ eine sehr vielfältige, reichhaltige Hör-Mahlzeit von 14 Titeln. Die Gruppe hat dieses Album genutzt, um ihre gesamte Bandbreite darzustellen. „Musik zum Feiern,Träumen und Tanzen“  heißt es im Video zur CD.

Von allen vier Beteiligten ist eine Menge an persönlichem Ausdruck und Kreativität eingeflossen. Mit Barefoot Step ist auch ein kurzes Gedicht enthalten. Neben dem Gesang kommen diverse Saiteninstrumente zum Einsatz. Die Mandoline hat öfter eine tragende Rolle, Gitarre, Banjo, Bouzouki und eine Fiddle, die in diversen Stilistiken zu Hause ist, tragen die sehr überlegten Arrangements. Die Perkussion begleitet und untermalt nicht nur, sondern prägt vielfach den Sound – für eine akustisch spielende Gruppe eher ungewöhnlich. Da wird nicht nur das Ziegenfell geklopft.

Viele Instrumentalstücke sind selbst geschrieben. Die Tunesets sind in der Unterzahl, können aber schon mal sechseinhalb Minuten dauern. Es gibt aber auch Vertrautes wie die schottischen Evergreens Are Ye Sleeping Maggie und Caledonia (Gastsänger: Eamonn Bonner). As I Roved Out, dicht, schwungvoll und witzig, ist eine unwiderstehliche Gute–Laune-Nummer.
Kennzeichnend für das Album ist die Gegensätzlichkeit der Tempi und Stimmungen. Das ist nichts zum Laufenlassen im Hintergrund, man sollte sich eher bestimmte Titel gezielt auswählen.

Der Einleger mit Infos zu den Titeln ist zweisprachig: gälisch-englisch. Die Instrumentierung ist aufgelistet, aber die Herkunftsangaben sind nur mit der Lupe lesbar. Nett wäre, diese Infos und die Texte auf die Website zu stellen.

 Da ich Celtic Chakra zweimal auf der Bühne gesehen habe, würde ich mir als nächstes eine Live-CD wünschen, wo Chorus-Songs wie das Factory Girl und Danny’s Vokal-Akrobatik besser zur Geltung kämen. Zu überlegen wäre auch der Einsatz von musikalischen Gästen, z.B. um mehr Flötentöne einzubringen. Wie auch immer – hoffentlich dauert es nicht wieder vier Jahre bis zur nächsten CD.

 

Trackliste

1. Are You Sleeping Maggy
2. Barefoot Step – Poem
3. Barefoot
4. As I Roved Out
5. The Hopping Chicken
6.   Factory Girl
7.   Stenson’s
8.   An Uaigh
9.   Caledonia
10. Tom’s Last Walz
11. An tÓr Geal 

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