Die beiden britischen Profis sind die eine Hälfte von Litha (früher 2Duos). Da mir dieses Quartett gut gefällt, habe ich mich um das Soloalbum der beiden bemüht. Das Debüt von Claire Mann (Flute, Whistle, Fiddle, Gesang) und Aaron Jones (Bouzouki, Gitarre, Bass, Gesang) mag zehn Jahre alt sein, klingt aber sehr frisch. Solo- oder Duoalbum? Man meint zunächst, da spiele eine ganze Band.
Das liegt aber nicht an den drei Gastmusikern. Claire Jones hat ein paar All Ireland Championships an der Flute und der Whistle gewonnen, spielt aber auch ausgezeichnet Fiddle. Aaron Jones ist als Bouzoukispieler oder Gitarrist sehr gefragt (Old Blind Dogs, Kate Rusby etc.), greift aber auch mal zur Mundharmonika und ist dazu ein sehr guter Sänger. So hatten die Beiden keine Mühe, einen Klangvielfalt zu erzeugen. Die Instrumente stehen mit verschiedenen Multitracking- Kombinationen im Vordergrund.Es gibt oft einen Dialog mit den lebhaft und vielseitig eingesetzten Begleitinstrumenten, dem man gerne folgt. Die Songs sind eher besinnlich, wie etwa Fortune’s Wheel über die Rolle des Schicksals. Mich beeindruckt besonders Claires Melodiegestaltung. Sie legt Wert auf warmen und schönen Klang, beherrscht aber überdies bestens die kleinen Raffinessen, die keine Eintönigkeit aufkommen lassen. Ein Höhepunkt ist das solo von der Flöte vorgetragene Lament for the Kerry Fisherman.