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Cromdale – Lost Souls (2013)

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Cromdale
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Akustische Gitarre, Klavier. Eine rauchig-kratzige Stimme setzt ein und beginnt mit angenehm passenden Gesang. Erzählt wird die Geschichte des einfachen Mannes, der sich in eine andere wilde Welt träumt, in der er im Mittelpunkt der Bühne steht und bejubelt wird. Pipes setzen ein und das Lied erfährt eine Steigerung, wird komplexer, um dann in einer Explosion aus Folkrock aufzugehen. „Welcome to the Show“ ist ein wirklich passender Anfang für diese Platte und schön doppeldeutig – funktionieren die geschaffenen Bilder sowohl auf der inhaltlichen als auch in der imaginären Ebene. Man bekommt eine wunderbare Vorstellung davon, wie ein Cromdalekonzert beginnen und auch woher die Motivation der Protagonisten kommen könnte.

 Elf Songs bietet Cromdale auf ihrem neuen Longplayer und viele Lieder haben nicht nur Anleihen im irischen und schottischen Folk gefunden, sondern können ohne Probleme auch auf Mittelalterfesten und Märkten gespielt werden. Dabei kommen die Stücke in einem sehr stimmigen Gewand daher und sind schlüssig um die Inhalte der Texte und die passende Stimme von Sänger Senge aufgebaut. Als Beispiel sei hier „Far away“ genannt. In dem Lied geht es um Liebe, die durch die Gesellschaft nicht geduldet wird. Das zwingt die Liebenden zur Flucht. Die Dramatik der Geschichte wird im einem kompakten, teilweise verspielten Soundteppich aufgenommen. In der Hookline spiegelt sich die Ferne und der Fahrtwind wider, da die Worte in der Betonung langgezogen werden, ja sogar ein wenig poppig getragen klingen.

Ich könnte jetzt gut so weiter machen, aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die Musik von Cromdale zu beschreiben. Schaut euch auf der Homepage das aktuelle Bandfoto an und ihr wisst, was für Songs euch erwarten: schneller Rock, aufwändig dargeboten mit großer Show und einem Blick in die Vergangenheit inklusive Piratenromantik. Harte Männer eben (hier eine Entschuldigung an Antje, die einzige Frau der Band).

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Mal zur Abwechslung noch ein Wort zum Layout der CD. Das finde ich sehr gelungen, weil auch hier die Stimmung und die Sehnsucht der Lieder gut aufgenommen worden ist. Der Silberling ist in einem schlichten Digipack untergebracht, das mit einem dicken Booklet bestückt ist, in dem ihr alle Lyrics findet. Das rundet das Gesamtbild erfreulich ab, wo in der Mp3-Welt oft kein Wert mehr auf den Tonträger als Gesamtkunstwerk gelegt wird. „Lost Souls“ ist eine empfehlenswerte Ausnahme.

 

Trackliste

  1. Welcome to the show
  2. Leis a Lurrighan
  3. Teachers Grave
  4. One for the Captain
  5. Hello to the World
  6. Far away
  7. Fear the Oath
  8. Salvation
  9. Haul away
  10. Say No!
  11. Sad Man

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