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Dervish – The Great Irish Songbook (2019)

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Die Altmeister von den Chieftains haben damit angefangen:  namhafte Sängerinnen und Sänger einzuladen, um an ihren Alben mitzuwirken. Dervish, die auf ihr 30-jähriges Bandjubiläum zugehen, haben allerdings keine Rockstars rangeholt.

Das Album ist klar für den amerikanischen Markt konzipiert. Ein Teil der Gäste kommt daher aus der Country- bzw. Americana-Szene, die Namen Steve Earle, Rhiannon Giddens oder Vince Gill werden hier aber nur Insidern vertraut sein. Aber auch die irischen Kolleginnen Andrea Corr oder Imelda May sind mit im Boot.

Der etwas großspurige Titel verrät bereits, dass eine Reihe von klassischen Songs interpretiert werden, On Raglan Road, She Moved Through The Fair oder The Parting Glass gehören dazu. Andy Irvines West Coast of Clare, in den 1970ern geschrieben, ist hier die einzige Überraschung.  The Rocky Road to Dublin wird interpretiert von Brendan Gleeson, der in den Harry Potter – Filmen den „Mad-Eye Moody“ spielt.

Durch das Geschick des Produzenten ist der Gesamteindruck ist trotz der vielen wechselnden Lead Vocals recht einheitlich. Dervish zeigen mit variantenreichen, unaufdringlichen Arrangements ihre große Erfahrung. Gesungen wird zeitweise gefühlsbetonter, als man es in der Folkwelt gewohnt ist. Manche Titel wirken irgendwie weichgespült. Dervishs Frontfrau Cathy Jordan, mit zwei Songs vertreten,  kommt auf ihrem Soloalbum noch besser zur Geltung. Am besten gefällt mir das intensive Down By The Sally Gardens der Engländerin Kate Rusby (s. Video).

Das Great Irish Songbook ist gedacht für Leute, die mit den Liedern sentimentale Erinnerungen verknüpfen, vielleicht durch irische Vorfahren. Allen anderen sei geraten, frischere und mutigere Neuinterpretationen zu suchen.

Titelfoto: Colin Gillen

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