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Dom Duff ~ Lagan (2005) + [e-unan] (2008)

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Dom Duff, der ein wenig an Keith Richard und Peter Maffay erinnert, ist einer der wenigen (unter 200.000) Menschen, die der bretonischen Sprache mächtig sind. Sein Können setzt er in seinen eher ruhigen, sehr traditionell-folkigen Songs ein. Das ist dann Schade, wenn man nicht zu jenen 200.000 Auserwählten gehört und die Texte nicht versteht. Ansonsten verleiht die fremde Sprache den Songs aber eine gewisse Fremde, Ferne und Atmosphäre, die man sonst in dieser Art selten in der keltischen Musik findet.

Gerade die Live-Platte [e-unan] (= er allein) erinnert mich an den Norweger Ole Paus. Klar, ich verstehe ja auch kein Norwegisch. Ole Paus spielt ähnlich experimentell angehauchte klassische Folk Songs. Dom Duff verwendet kein irisches Geklimper, wovon sofort das Tanzbein zuckt, er setzt mehr auf den rockigen Songwriter Folk der 60er und 70er.

Lagan beginnt mit dem eher unbequemen Son Faro, zurückhaltend musiziert, mit stark auf Wiederholung ausgelegten Gesang. Die Stimmung wird im Laufe des Stückes zunehmend angespannter, erst der nächste Song Miz du löst diese Stimmung auf. Viel ruhiger, mit Gitarrengezupfe unterlegt, wird Dom Duff bald von einer Sängerin begleitet, die dem Song noch mehr Sanftheit verleiht. Ein schönes Lied. Die nächsten Songs bewegen sich alle zwischen schneller Tanzbarkeit und vertracktem Experiment. Der keltischte Song der Platte ist Marc’h Arzur mit Balkan-Sackpfeife instrumentalisiert. Bevor die Platte mit ‚Tra da lavar würdig endet, gibts mit An nor C’hlaz noch einen sehr schön rockigen Song. Wer gern Texte versteht wird sich übrigens über Übersetzungen im etwas durcheinander geratenen Booklet freuen.

domduff_eunan[e-unan] ist eine Live-Solo-Platte, was dramatische Auswirkungen hat: weniger Instrumente, weniger Experimente, was beides Stärken von Lagan waren. Ausgenommen davon ist der Bonus-Track Se si hi eo, der mit Band und unter anderem Bodhran und Harfe eingespielt wurde. [e-unan] ist aber auch eine Platte, auf der sich Dom Duff ganz auf sich konzentrieren kann und seine Stärken als Live-Musiker und Gitarrist ausspielen kann. Das merkt man auch an Songs wie Laouen oder Oad an aod, wo die Kommunikation mit dem Publikum nicht weggeschnitten wurde. Oad an aod ist auch einer der Höhepunkte der Platte, Dom Duff begleitet sich selber auf der Bodhran und nicht wie sonst auf der Gitarre. Gleich der nächste Song An dans veur ist deutlich schwächer. Hier kommt eine E-Gitarre zum Einsatz, die nicht wirklich gut klingt, sich immer viel zu sehr zurückhalten muss und sich kaum entfalten kann. Warum Dom Duff eher Akustig-Gitarrist ist, merkt man im direkten Vergleich mit dem nachfolgenden Kig ha fars. Der Bretone bringt viel mehr Atmosphäre rüber, seine Gitarre schafft es viel besser, den Raum zu füllen.

Insgesamt entfalten sich Dom Duffs musikalische Qualitäten mit Band besser. Also dann, wenn er experimentieren und mit Arrangements und zahlreichen Instrumenten spielen kann. Die Live-Platte ist eine nette Ergänzung. Wer gerade diese Platte aber gut findet, wird vom restlichen Dom Duff Material eher enttäuscht sein.


Trackliste Lagan

  1. Son faro
  2. Miz du
  3. Kig ha farz
  4. Hei ! Soner
  5. Job al lonker
  6. Kenatchao
  7. Marc’h Arzur
  8. Pagan camp
  9. Kertrouz
  10. E penn ar skaon
  11. An nor c’hlaz
  12. ‚Tra da lavar


Trackliste [e-unan]

  1. Aelig Gwenn
  2. Kiger San Wazeg
  3. Oad an aod
  4. An dans veur
  5. Kig ha fars
  6. Pense ar C’henavo
  7. Laouen
  8. Straed an Amann
  9. War bont an Aber
  10. Kenatchao
  11. Se si hi eo


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