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Drunken Lullabies ~ póg mo thóin (2011)

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Eine treue Fangemeinde und brechend volle Häuser, so steht es auf der Homepage der Drunken Lullabies. Wenn man dann die Presse liest, kann es nicht anders sein.

Drunken Lullabies gründeten sich 2008 in der Eifel. Die sechs Musiker spielen Speed-Folk und Irish Folk Punk Rock. Wobei sie kreativ gegensätzliche Stilelemente wie Reggae oder Polka Rhythmen einfließen lassen, so Ihre eigene Beschreibung. Die Musik ist handgemacht, darauf legen die Musiker großen Wert.

Die Drunken Lullabies haben dem Album einen ungewöhnlichen Namen gegeben. Das ist in Gälisch (die eigentliche irische Sprache) und póg mo thóin bedeutet in der deutschen Sprache, wörtlich übersetzt ~ leck mein Ar… (Po) ~. Ich muss gestehen, für mich passt das gut zusammen und da es in Gälisch geschrieben ist, ist es auch nicht aufdringlich. Das Cover ist auch sehr gelungen und gefällt mir sehr. Habe mir die Rückseite angeschaut und festgestellt das viele traditionelle Lieder auf dem Album zu hören sind und das hat mich auch schnell bewegt, die CD einzulegen und mich von der Musik zu überraschen. Ich hatte auch große Hoffnung, Erwartung und freute mich auf die Musik. Ich sollte nicht enttäuscht werden!

Der Opener ist für mich persönlich immer wichtig und da hat mir Drunken Lullabies zugespielt. Mit Drunken Lullabies ist ein guter, ein richtiger Einstieg in die Musik der Band aus der Eifel. Es geht gleich zur Sache und das ist das, was die Band auch darstellen möchte. Irish Folk Punk Rock in der besten Art darzu legen. Das Lied wird schnell gespielt, in alter Speed-Folk Tradition. Geige und Drums spielen die Eröffnung, der Rest der Instrumente steigt dann auch zügig ein und bilden ein sehr abgewogenes Klangbild. Gesang und Musik spielen harmonisch zusammen.

Irish Rover und Salty Dog machen da weiter, wo der erste Song aufgehört hat. Schnell gespielte Lieder, die es in sich haben und schnell zu Ohrwürmern werden. Irish Rover ist ein bekanntes traditionelles irisches Lied und immer wieder im Programm von Folk-Bands. Schon in der normalen Version wird es schnell gespielt, aber die Band legt da noch ein Zacken zu und machen es sehr hörenswert. In Lied Salty Dog macht die Geige ein kleines Intro, die anderen Instrumente steigen mit ein und erhöhen das Tempo merklich. Die drei ersten Lieder haben es in sich und sind gut tanzbar. So muss eine CD beginnen! Das Tempo wird im darauf folgenden Song gebremst, ein Gang runter geschaltet. Sie können auch noch langsamer und das zeigt mir, dass sie auch leise Töne schlagen können. 

Fields of Athenry ist ein ruhiges, besinnliches Lied. Lieber spielen sie aber schnell. Der Titel sechs zeigt das auch wieder, beginnt langsam, steigert sich im Tempo und Geige, Bass, Drums, E-Gitarre, Gitarre spielen um die Wette und der Gesang rundet das ab. Whiskey in the jar ist auch ein sehr beliebtes Lied und wird gut dargeboten. Die Interpretation des Liedes passt gut auf die CD, kraftvoll gespielt und man möchte gleich mitsingen. Denis Murphy Polka gehört zu meinen Favoriten auf dem Album. Das Stück ist ein wahrer Ohrenschmaus, Musik vom feinsten und das ist nicht übertrieben. Die Geige spiel erst mal die Hauptrolle und wird von Drums, E-Gitarre und Gitarre unterstützt. Sie spielt mit Leidenschaft ihr Lied und legt zum Ende noch etwas zu. Musik ohne schnörkel und ein ganz tolles Stück!

Dirty old town ist auch ein Klassiker und auf jedem Folk-Konzert zu hören. Die Drunken Lullabies spielen es erst so, wie man es als traditionelles Lied kennt, aber das bleibt natürlich nicht so. Nach ca. einer Minute wird wieder Gas geben und das Lied erscheint in einem anderen Licht. Locker, schnell, unbeschwert und kraftvoll wird es vorgetragen. Das sind die Drunken Lullabies, das ist deren Musik. Den Abschluss macht das Lied Green fields of France. Ein ruhiges Stück und schöner Schlusspunkt. Im Originaltitel heißt es – No Man`s Land – und beschreibt die Gedanken eines jungen Soldaten, der im Ersten Weltkrieg fiel. Es wird auch langsamer gespielt, wie ich es üblicherweise kenne, aber es hört sich nicht langweilig an, im Gegenteil sehr gut.

Das Album von Drunken Lullabies ~ póg mo thóin ~ möchte ich jeden ans Herz legen, der Speed-Folk und Folk Punk Rock hört. Das Album ist abwechslungsreich und hält einen immer in Stimmung. Ein Mix aus schnellen, langsameren und ruhigen Songs, die gut abgestimmt sind, bestimmen das Album. Gesang und Musik sind im Einklang und nicht in Konkurrenz miteinander. Der Silberling hat mich sofort begeistert und hat schon einige Betriebsstunden auf der Uhr. Traditionelle Lieder wurden neu vertont und tragen nun den Stempel der Drunken Lullabies. Diese CD kann man sich immer wieder anhören!        

Ich durfte noch einige Fragen an Stefan und Mario von Drunken Lullabies (DL) stellen, hier sind sie und deren Antwort:

Die Kombination von deutscher Band, englischen Gesang und den Titel des Albums póg mo thóin ist ungewöhnlich. Wie seit Ihr auf den Namen des Albums gekommen?

DL: Die Kombination Irish Folk und deutsche Band stammt von meiner Liebe zu Irland und den Pogues. Ich habe Irland unzählige Male mit dem Motorrad bereist und die Menschen dort schätzen gelernt. Shane McGowan, der Frontmann der Pogues und Popers ist dabei eine außergewöhnliche Erscheinung. Das hat mich inspiriert mit unserem Geiger Björn die Band im Jahre 2008 zu gründen. Póg mo thóin stammt erst mal von einer Postkarte, die ich mir anlässlich eines Weihnachtskonzertes der Pogues im Dezember 2010 in Killarney (Irland) gekauft habe. Bei einer Bandprobe haben wir uns dann stundenlang den Kopf zerbrochen, wie das Album denn nun heißen soll. Einer unserer fluchte irgendwann: „leck mich doch am Arsch … mit dieser Scheiße!!!“. Dabei fiel mir der Spruch auf der Postkarte ein ~ póg mo thóin ~, was übersetzt das gleiche bedeutet und schon war der Albumname geboren … Aber es ist auch, wie Mario schon erwähnte, eine Hommage an Shane McGowan.

Was steht bei Euch an und was sind Eure Projekte in der Zukunft?

DL: Wir haben derzeit einige Ideen. Im Vordergrund steht ein aussagekräftiges Bandvideo aus professioneller Hand, das im Herbst entstehen soll. Parallel wollen wir anfangen, eigene Songs in die bestehende Setliste mit einzubauen. Dies stellt jedoch ein langfristiges Ziel dar, da die Songs zu denen, die wir covern, stilgerecht passen soll. Daneben steht natürlich das ausbauen unseres Wirkungskreises immer als zentrales Ziel. Bisher war Liverpool das weiteste, neben München, wo wir aufgetreten sind.

Ist ein neues Album in Planung?

DL: Wir planen derzeit ein Livealbum an den Start zu bringen.

Was ist für Euch mal wichtig zu sagen?

DL: Wir finden es unheimlich geil wie stark das Interesse an dem Musikstil, wie wir ihn verkörpern, täglich wächst. Geiles Publikum ist unsere Droge, besonders das, welches Pogo mit uns tanzt! Aber auch jenes, was mir ein Bier bringt, um meine geschundene Sängerstimme zu ölen, finde ich geil :).

Wenn ich mal auf ein Konzert von Euch bin, gebe ich mal ne Runde Bier aus! Welche Frage möchtet Ihr mal beantworten, die Euch noch nicht gestellt wurde und wie wäre die Antwort?

DL: Wann sehen wir Euch mal als Supportband von einer großen Band, wie den Pogues oder Flogging Molly oder Dropkick Murphy? Meine Antwort wäre: Wenn Shane McGowan, oder die anderen anrufen, laufe ich zu Fuß zum Auftrittsort und trage dabei alle Instrumente auf dem Rücken dorthin :).

Ich bedanke mich bei Euch für die Zeit, um meine Fragen zu beantworten!

Folk will never die and never drink alone!

Die CD kann man auf der Homepage von Drunken Lullabies kaufen.

Trakliste

  1. Drunken Lullabies
  2. Irish Rover
  3. Salty Dog
  4. If I ever leave this world alive
  5. Fields of Athenry
  6. What`s left of the flag
  7. Whiskey in the jar
  8. Rare auld times
  9. Denis Murphy Polka
  10. Dirty old town
  11. Limmerick Rake
  12. Green fields of France    

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