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Fara – Times From Times Fall (2018)

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Nach ihrem Erstling Cross the Line sind die vier jungen Frauen aus dem hohen Norden Schottlands als Gruppe noch enger zusammengewachsen – sofern das bei Menschen möglich ist, die miteinander aufgewachsen sind. Jennifer Austin, Kristan Harvey, Jeana Leslie und Catriona Price schreiben zunehmend ihre eigene Musik. Eine Reihe namhafter Preise bestätigt ihren Weg.

Ihr zweites Album lässt sich als Tribut an ihre Heimat Orkney verstehen. Im Booklet weisen sie auf die Tradition der Inseln für Geschichten und Poesie hin. Die stärksten Titel sind für mich die drei selbst vertonten Gedichte, wobei Stimme und Streicher sich gut ergänzen. Hier ein Text im orkadischen Dialekt.

 Den Hauptteil bilden aber die Tunesets, an deren Komposition sie einzeln und gemeinsam gearbeitet haben. Der volle Sound von drei Fiddles und einem Keyboard lässt keine anderen Instrumente vermissen. Die Geigen scheinen sich gegenseitig zu inspirieren, sie strahlen mit Energie und Eleganz. Die Vier können und wollen den klassischen Einfluss nicht verhehlen. Die Strukturen sind an die traditionellen Formen angelehnt, es gibt aber immer wieder überraschende Wendungen. Ein gelegentlicher Touch von Blues oder Pop verortet die Stücke in der Gegenwart. Die Stimmungen wechseln, es ist aber durchgehend viel Energie spürbar. Die Instrumentaltracks würden sich gut als Filmmusik eignen, etwa Maxwell’s Light, eine Auftragskomposition, bei der das Keyboard einmal in den Vordergrund rückt.

Etwas bedauerlich ist, dass wenig gemeinsam gesungen wird. Auf dem Vorgänger-Album hatten die Vier bewiesen, dass sie auch a cappella großartig harmonieren.

In diesen Tagen sind Fara mit Highland Blast auf Deutschland-Tour.

Titelfoto: Mike Guest

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