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Ferocious Dog – The Red Album (2017)

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Ferocious Dog schlugen bei uns 2013 mit ihrem selbstbetitelten ersten Album auf und hinterließen Eindruck. Ihr Stil kann als punkinfiziertem Folk beschrieben werden, wobei die Fiddle häufig sehr melodisch durch die Songs führt. Als Vergleich kommen einem da direkt die Levellers in den Sinn. Zum einen weil Sänger Ken Bonsal eine ähnlich Betonung wie Mark Chadwick hat, zum anderen prägt eben die Fiddle den Sound der Engländer.

Nun haben sie mit „Red“ oder auch „The Red Album“ ihr drittes Studioalbum vorgelegt. Elf temporeiche und aussagekräftige Songs, die deutlich machen, warum Ferocious Dog zu den besten Folkpunk-Bands auf der Insel gehören.

Dabei kann man die Arbeit der Hunde in zwei Ebenen aufteilen: zum einen kommen die meisten Songs mit gesellschaftskritischen Texten, die sich oft mit unterschiedlichen Machtverhältnissen auseinander setzen. Die Position der Ferocious Dogs ist dabei eindeutig auf der Seite der Underdogs und in der Arbeiterklasse verortet. Und für diese Zielgruppe liefern sie also den Soundtrack. Womit wir uns in der zweiten Ebene befinden. Der Unterbau ihrer Musik ist das treibende Schlagzeug, dass mit seinem Rhythmus die Lieder schnell vorantreibt und dadurch den Raum für eine Vielzahl an Instrumenten bietet. So werden die Bridges neben der Geige auch durch Bouzouki, Mandoline, Banjo, Akustikgitarre, Tin Whistle, Akkordeon und Uilleann Pipes gespielt. Natürlich in verschiedenen Konstellationen.

Die meisten Songs sind Eigenkompositionen. Allerdings finden sich auch zwei Coverversionen auf der Platte. Mit „Johnny I hardly knew ya“ haben sie einen der Songs, der Szene ausgesucht, der zwar nicht völlig ausgelutscht ist, aber hart an der grenze entlang schrammt, auch wenn die Delivery stimmt. „Black Leg Miner“ ist da schon eine wesentlich bessere Wahl. Mir war der Song unbekannt, er passt aber textlich wunderbar in den Kontext von „Red“.

Besonders sticht „A & B“ aus dem Liederkanon von „Red“ hervor. Dabei handelt es sich um eine Ballade, die nach einem Besuch des Konzentrationslagers „Auschwitz-Birkenau“ entstanden ist. Die Leadvocals liefert hier Dan und der Song wird nur durch die Gitarre und etwas Geige getragen. Sehr starke Nummer!

„Red“ ist nicht nur eine konsequente Weiterführung des Ferocious Dog Sounds, sondern stellt auch eine logische Weiterentwicklung dar. Die Texte werden immer besser und die Band spielt in ihrem Soundteppich abwechslungsreich, wodurch die Lieder trotz teilweiser harter Aussagen, ein positives Gefühl in sich tragen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es 2018 mit ihrem vierten Album weiter geht. Ferocious Dog solltet ihr auf jeden Fall auf eurem Schirm haben.

 

Mehr Infos und die Möglichkeit, das vierte Studioalbum vorzubestellen, findet ihr hier.

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