Vier Jahre ist es schon her, seitdem Flogging Molly „Whithin a Mile of Home“ herausgebracht haben. Nun gibt es endlich Nachschub von der siebenköpfigen Band – und zwar das erste Mal direkt aus Irland!
Dort nämlich haben Flogging Molly mit Hilfe von Ryan Hewitt, der schon den Red Hot Chili Peppers zu gutem Sound verholfen hat, „Float“ aufgenommen und produziert.
Doch was schreibt man zu einem Album, das einfach nach Flogging Molly klingt? Jedes Stück ist so gut und angenehm vertraut wie immer. Fröhlich, selbst, wenn über eigentlich Trauriges gesungen wird, und sogar nachdenkliche Balladen haben etwas Tröstliches. Die beste Mischung zwischen Punk und keltischem Folk bei gleichzeitig sauberer Beherrschung der Instrumente und der kraftvollen Stimme eines Sängers, der ruhige Songs so überzeugend wie schnelle Stücke zum Besten gibt.
Das Album beginnt musikalisch sehr locker mit „Requiem for a Dying Song“. Track zwei ist „Paddy’s Lament“ mit einer sehr schönen Mandolinen-Line, die dem ganzen Stück eine gewissen Tragik verleiht – die dann im Refrain aufgelöst wird, wenn Sänger Dave King entschlossen singt: „No more tears for a Paddy’s Lament“. „Float“ wiederum ist ein Song, der eine ganz bestimmte Stimmung erzeugt: Zunächst klingt die Gitarre wie ein leichter Regenguss, der nach und nach mit der Verstärkung der anderen Instrumente zu einem melancholischem Schauer wird. Das rettende Boot der Hoffnung zwischen der Gesellschaftskritik innerhalb der Strophen ist der Refrain:
Ah, but don’t, don’t sink the boat,
that you built, you built to keep afloat.
Weiter geht es energiegeladen und nach wie vor entschieden mit „You won’t make a fool out of me“ und „Lighting Storm“, das nicht nur mit einem aufregendem Gitarrensolo besticht. Beinahe mediterran-temperamentvoll klingt „Punch Drunk Grinning Soul“ und kritisiert mit einem abschließenden, verzerrten Outro scharf Politiker. Abgelöst wird es vom ruhigeren „Us of Lesser Gods“. Dieser Song schafft musikalisch einen überwältigenden Klangraum, der wunderbar die im Text liegende Spannung untermalt. Inhaltlich ist „Between a Man and a Woman“ sehr schön: Eigentlich simpel gestrickt, erzählt es sehr treffend von der Beschaffenheit der Beziehungen zwischen Männern und Frauen – (k)ein (romantisches) Liebeslied für Ein-und Zweisame. „On the Back of a Broken Dream“ und „Man with no Country“ sind wieder zwei schnelle, sehr Mandolinen-lastige Stücke. Das Album beschließt langsam mit „The Story So Far“ und verabschiedet den Hörer ganz ruhig mit einem Walzer und einem süßlichen, beinahe schnulzigem „Lalaladei“- Gesang.
Alles in allem: Ein Album, das nach Flogging Molly klingt. Nichts anderes hat man erwartet – nicht anderes bekommt man. Ein Album, das wunderbar mit Spannung zu spielen weiß . Es wird weder Fans enttäuschen, noch Leute, die sich gerne abwechselungsreichem und dennoch klassischem Irish Folk Rock zu wenden und dabei in der Musik Höhen und Tiefen des Lebens miterleben möchten. Und doch, ein Blick in die Lyrics ist Gold wert, denn leider geht die charakteristisch-rustikale Stimme von Dave King manchmal in dieser Instrumentenwucht unter….
Tracklist:
1. Requiem for a Dying Song
2. Paddy’s Lament
3. Float
4. You Won’t Make a Fool out of Me
5. Lightning storm
6. Punch Drunk Grinning Soul
7. Us Of Lesser Gods
8. Between a Man and a Woman
9. On the Back of a Broken Dream
10. Man With no Country
11. The Story So Far
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