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Galley Beggar – Heathen Hymns (2017)

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Vom Folk-Rock im Retro-Stil nun in Richtung „Acid Folk“.  Vielleicht lag es am Wechsel zu Rise Above Records – das Nachfolger-Album zu Silence and Tears ist deutlich düsterer ausgefallen.

Unter dem deutlichen Einfluss der  Siebziger sind Galley Beggar weit davon entfernt, fröhlich- unterhaltsame Musik zu liefern. Der hallige Sound und das mäßige Tempo lassen eher Depri-Stimmung aufkommen. Das Zusammenspiel und das Albumkonzept sind aber bruchlos und gut abgestimmt, so dass die Musik einen durchaus gefangen nehmen kann.

Akustische oder elektrische Gitarre greifen die verspielte, folkige Spielweise von Bands wie Fairport Convention auf. Mit der Geige und dem in hohen Lagen agierenden Bass werden dreierlei Melodielinien verknüpft, so dass bei den langen Instrumentalpassagen reichlich Variationsmöglichkeiten gegeben sind. Cello und Sitar bieten nette Ergänzungen.

Die Zahl der Traditionals beschränkt sich auf nur noch zwei. Let No Man Steal Your Thyme und The Girl I Left Behind Me wurden gründlich gegen den Strich gebürstet und zu ganz eigenen Versionen verarbeitet. Die altertümlich wirkenden Tonarten haben Galley Beggar auch bei den eigenen Songs angewendet.

Was mich stört, ist der etwas monoton wirkende und auf Distanz gemixte Gesang, der bewusst künstlich wirkt. Das ist ermüdend. Außerdem vermisse ich den Humor, den die Experimente etwa der Incredible String Band ausstrahlten. Kommerziell gesehen ist der Schritt auf die „dunkle Seite“ sicher richtig. Ich hätte mir einen anderen Weg gewünscht.

Foto: Ester Segarra

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