Das reisende Schottland-Festival konnte auch beim dritten Durchgang begeistern, diesmal mit den Bands Barrule und Rura. Beide geben akustisch Vollgas mit Power-Folk. Tomas Callister (Fiddle) und Adam Rhodes (Bouzouki) stammen von der Isle of Man und haben mit Barrule zwei Alben vorgelegt, die ihrer speziellen Spielart keltischer Musik viel Respekt eingebracht haben. Der Akkordeonspieler von Barrule konnte auf der Highland Blast-Tour nicht dabei sein, weshalb der junge Concertina-Magier Mohsen Amini einsprang. Ohne die starken Leistungen der andern schmälern zu wollen – was der schmale Typ mit der Kappe da ablieferte, war unglaublich. Mit hohem Tempo, Witz und ungeheurem Temperament gab er den Zuhörern die Gewissheit, soeben ganz besondere musikalische Momente zu erleben.
Mit rasanten, druckvollen Jigs und Reels konnten sie bald das Publikum im PZ der Gesamtschule Do.-Hombruch von den Sitzen reißen. Auch die tollen Tanzeinlagen von Tina Jordan-Rees wurden am Donnerstag umjubelt.
Der Fiddler der zweiten Band Rura musste durch eine plötzliche Erkrankung während der Tour ins Krankenhaus. Mitglieder von Barrule sprangen abwechselnd ein und ergänzten so perfekt, dass kaum etwas vom preisgekrönten, vielschichten Sound verloren ging. Rura kombinieren schnelle Grooves von Gitarre und Bodhran mit klaren Melodielinien, die von Pipes oder Low Whistle getragen werden. Sänger Adam Holmes setzt mit markanter Stimme seine eigenen eindrucksvollen Songs dagegen.
Der Abend fand mit einer Session der beiden Gruppen einen angemessen fetzigen Abschluss. Am Sonntag kann man das Programm noch live in Gelsenkirchen sehen.
Die Bands für nächstes Jahr stehen schon fest – ich freu mich drauf.