Das Irish Spring – Konzert ist in Hattingen eine feste Größe. Die große Schulaula war voll besetzt, meist mit „Wiederholungstätern“. Das Konzept stimmt: aktuelle, akustische Musik, die der irischen Tradition nahesteht. Keine Nostalgie, keine Scheuklappen. Bandauswahl und Programm passten – ein toller Abend.
Aus Anlass der Tour hatten sich Keeva und die Southgate Band zusammengefunden, beide mit Schwerpunkt im instrumentalen Bereich. Die Mitglieder der Southgate Band kommen aus drei verschiedenen Ländern, darunter Neuseeland. Sie zeigten individuelle Kompetenz, waren aber am Beginn der Tour noch nicht richtig als Gruppe zusammengewachsen. Trotzdem gut und groovig.
Dazu trat der Tänzer Nic Gareiss auf, der nicht nur den Stepptanz, sondern auch Fuß-Perkussion beherrscht. Das kam sehr gut an.
Für Keeva haben sich Alan Doherty (Flute) und Tola Custy (Fiddle) als magisches Duo mit Sänger Daoiri Farrell und Gitarrist Gerry Paul verstärkt. Besonders die Tunes strahlten vor fantasievollen Variationen und purer Spielfreude. Obere internationale Liga.
Fantastisch waren erwartungsgemäß die Franko-Kanadier von Vishtèn. Die Zwillingsschwestern Emmanuelle und Pastelle LeBlanc harmonierten wunderbar an Gesang und Instrumenten, meist mit Akkordeon bzw. Whistle. Mit dem druckvollen Fiddlespiel von Pascal Mousse eine tolle Kombination. Das i-Tüpfelchen war die Fußperkussion, teils gleichzeitig mit Maultrommel gespielt. Maximum an Groove, minimaler technischer Aufwand. Das Mitsingen auf Französisch klappte noch nicht so gut, aber dies ist hoffentlich nicht die letzte Deutschlandtour der Drei.
Bei der abschließenden Session gab es noch mal fetzige Tunes. Wer nicht die Möglichkeit hat, die Tour zu sehen, kann das Konzert am 2.4. im WDR 3 – Radio hören.
Fotos: Marc Dobrick