„Sagenhaft!“ fasste eine Besucherin den Samstagabend zusammen, und niemand im ausverkauften Werner-Richard-Saal würde ihr da widersprochen haben. Die drei auftretenden Gruppen waren nicht nur musikalisch überzeugend, sondern auch sehr unterhaltsam.
Schon nach den ersten Takten hatten HighTime das Publikum auf ihrer Seite. Zum Duo Ciarán Bolger (Gesang/ Gitarre) und Conall Flaherty (Flöten/Gesang) ist jetzt dessen 19-jähriger Bruder Séamus hinzugekommen, der nicht nur knackig Harfe spielt, sondern auch ein toller Stepptänzer ist. Sehr gut singen die Drei aus Connemara auch noch. Mein Tipp für jeden Festivalveranstalter.
Nicht zum ersten Mal war ein Act aus Kanada beim Irish Spring dabei. Das Schwestern-Duo Cassie und Maggie MacDonald stammt aus einer Familie, wo die Musik der schottischen Einwanderer über Generationen gepflegt wurde. Unheimlich locker und dynamisch präsentierten sie rasante Fiddletunes oder alten Mörderballaden. Die Stäbchen-Perkussion an der Geige faszinierte ebenso wie die Stepp-Einlagen.
Nach der Pause waren Rianta an der Reihe. Karen Hickey an der Fiddle und Conor Moriarty am Knopfakkordeon sind bestens aufeinander eingespielt und blieben auch bei hohem Tempo locker. Kieran Leonard an der Bodhran drückte den Tunes seinen Stempel auf und legte ein staunenswertes Solo hin. Der Gesang oblag dem Gitarristen Cillian O’Dalaigh, der auch die Ansagen auf Deutsch übernahm.
Die anschließende Session aller Beteiligten hatte es noch einmal in sich. Gleich vier der MusikerInnen kamen zum Stepptanz nach vorn und bekamen begeisterten Beifall. Dirty Old Town und The Auld Triangle bildeten einen guten Abschluss.