Jerry Freeman aus Connecticut ist professioneller Tinwhistle – Doktor. Er nimmt sich in seiner Werkstatt die fabrikgefertigten Instrumente vor, um sie so zu verändern, dass sie bedeutend besser klingen. In zehn Jahren hat er mit über 20 000 Whistles das gemacht, was man „Tweaking“ nennt.
Ein paar seiner Flöten sind in die Hände von Champions und Promis gelangt. Hier Kevin Crawford von Lunasa:
Freeman meint, dass die schwache Qualität der Massenprodukte der irischen Musik insgesamt schadet: „Die Whistle ist das Einstiegsinstrument für irische Musik. … Wenn die Leute sich mit einer wenig tauglichen Whistle abgeplagt haben, geben sie möglicherweise auf.“
Bei der benachbarten University of Connecticut traf Freeman auf Fachleute, die historische Instrumententeile gescannt und nachproduziert haben, etwa das Mundstück eines Saxophons von Adolphe Sax.
Gemeinsam hat man ein interessantes Projekt gestartet. Die von Freeman veränderten Flötenköpfe werden mit CT gescannt. Daraus erzeugt man CAD – Dateien, aus denen mithilfe eines 3D-Drucker das Anblasteil entsteht, welches die sonst per Hand gearbeiteten Feinheiten bereits enthält. Das Verfahren ermöglicht Formen, die bei der herkömmlichen Kunststoffverarbeitung nicht möglich wären. Zusätzlich müssen die Messingröhren des Flötenkörpers produziert und gelocht werden.
Zur Unterstützung hat Freeman eine Crowdfunding – Kampagne eingerichtet unter dem griffigen Motto: „Die Welt braucht eine bezahlbare, hochklassige Tinwhistle.“
Mit seinen Produkten könne man Einsteigern gleich welchen Alters überall auf der Welt ein gutes Instrument anbieten und stärke so die irische Musik insgesamt.
Es bleibt zu ergänzen, dass es in Europa eine ganze Reihe handwerkliche Tinwhistle – Hersteller gibt, deren Produkte sicher nicht „getweakt“ werden müssen.