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Kris Drever und Ian Carr live in Lüdenscheid

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Zwei Männer, zwei Gitarren, überzeugender Gesang. Mehr brauchte es nicht für einen schönen Konzertabend der Folkpack-Reihe im Kulturhaus, denn die beiden Profis erreichten eine Klangfülle, die keine anderen Instrumente vermissen ließ. Kris Drever schreibt preisgekrönte Songs und Ian Carr begleitet so genial, als ob die Zwei ein Team wie Lennon und McCartney wären. Dabei lebt Kris Drever, auf den Orkneys aufgewachsen, jetzt auf den Shetlandinseln, während der Engländer Carr nach Schweden gezogen ist. Getroffen hätten sie sich für ihre drei Deutschlandgigs auf dem Frankfurter Flughafen. Vielleicht haben sie im Cyberspace geprobt.

Kris Drevers Stimme ist nicht einschmeichelnd, sondern etwas rau. Umso glaubwürdiger wirken seine Songs mit den schönen Melodiebögen. Er scheint beim Schreiben die Gitarre gleich mitzudenken, so dass sich wie bei einer guten Rocknummer ein organisches Ganzes ergibt.

Was die Beiden an zweistimmigen Picking samt Rhythmusfundament lieferten, ist kaum nachzumachen. Einziger Wermutstropfen waren die relativ häufigen Nachstimm-Pausen, die aber humorvoll überbrückt wurden.

Höhepunkte waren das groovige Harvest Gypsies, der Titelsong der letzten CD If Wishes were Horses und das Lied über die deutschen Marinesoldaten von Scapa Flow, die nach dem Ende des 1. Weltkriegs auf den Orkneys interniert wurden. Auch die beiden Instrumentaltitel kamen gut an.

Am Ende gab es stehende Ovationen und drei Zugaben, darunter  Hamish Hendersons Freedom Come All Ye. Die nach Deutschland mitgenommenen CDs waren bereits in der Pause ausverkauft. Wenn jemand die Attraktivität der eigenen Musik so unterschätzt, ist das ein sympathisches Zeichen von Bescheidenheit.

Homepage Kris Drever

Homepage Ian Carr

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