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Living Lâche ~ the two days of the reincarnation of saint mánké (2012)

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cover living lache - st monkéMusikpiraten, Agent Dürer, Sissi, Mozart, Freud und ein heiliger Affe: Nein dieses Album haben wir nicht als Aprilscherz nominiert, sondern wegen Andersartigkeit, Vielseitigkeit und einer wunderbaren Portion  Ironie und Spott. Weitere Hintergründe erfahrt ihr morgen im Interview mit Toni, seines Zeichens gute Seele der Band.

Seit über zehn Jahren treiben Living Lâche ihr Unwesen im musikalischen Untergrund der Republik Österreich. Denn dort, fernab von Majorlabels und Chartplatzierungen, ist die künstlerische Freiheit für sie immer noch am größten – und die ist den Folkanarchisten heilig!

„The two days of the reincarnation of Saint Mánké“ heißt dazu passend deren letzter Streich, der eindrucksvoll illustriert, was zehn Jahre kreativer Wildwuchs so alles anrichten können. Berührungsängste gegenüber neuen Einflüssen kennt das Sextett nicht: Zu Punk, Irish Folk und Reggae gesellen sich ganz unverkrampft Funk, Free Jazz und New Wave. Was gefällt, wird eingebaut, was nicht passt, wird passend gemacht. Und wenn man darin jahrelange Übung hat, klingt das Ergebnis, als wäre es wirklich so gemeint.

Das dieses Album an einem einzigen Wochenende aus groben Songideen live zusammenimprovisiert ist, merkt man ihm nicht an. Der Schriftzug „Exercere non nescessit est“ – es geht auch ohne Proben ziert das Wappen der Band.

Genregrenzen sind für eine Band, die sich künstlerische Freiheit auf die Fahnen schreibt, bestenfalls grobe Richtlinien. Die Tradition der letzten Veröffentlichungen, auch literarische Inhalte einzubauen, wird auf „The two days of the reincarnation of Saint Mánké“  konsequent übertrieben: Das knapp halbstündige Hörspiel „Agent Dürer“ verteilt sich in einzelnen Szenen zwischen die 13 Lieder und macht damit gut ein Drittel des Albums aus. Thema sind die großen Fragen des Lebens: Wer war Mozart wirklich? Was hat Sigmund Freud mit den Reichsinsignien vor? Und wie lässt man am schnellsten Saint Mánké erscheinen?

Bandfoto Living Lache

Weil finanzielle Interessen die kreative Freiheit auch außerhalb von Songtexten einschränken, veröffentlichen Living Lâche ihre Werke seit einiger Zeit auf dem Non-Profit-Label Moshel Kamadu Records, das sich der Förderung unkommerzieller Musik in Österreich verschrieben hat. Seit Jahren gehören auch Gratis-Downloads zum Standardprogramm, mit „Unflushable – Young, Hot and Police Power“ erschien 2009 ein ganzes Album unter freier Lizenz auf Neppstar.net, einer Plattform für freie Kunst.

Breitentauglich wird diese Musik wohl nie, aber das soll sie, glaube ich, auch nicht.  Wenn ich den Jungens für die Zukunft was wünschen darf, dann das Toni die Partitur seiner Stimmbänder um ein paar Töne erweitern kann und die Band Ihren Humor behält…

Trackliste

  1.  Intro
  2. Unemployment
  3. Dürer (Kapitel 1)
  4. Don’t Be Exploited
  5. Don’t You Know Boy
  6. Dürer (Kapitel 2)
  7. The Art Of Eating Shit
  8. Pirate King
  9. Dürer (Kapitel 3)
  10. Poultry
  11. Master Of Doom
  12. Dürer (Kapitel 4)
  13. Dum Dum Dai Dai
  14. The House Of Rising Sun
  15. Dürer (Kapitel 5)
  16. Saint Mánké
  17. Then You Get Old Dürer (Kapitel 6)
  18. See Ya Next Time Folks

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