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Man Over Board ~ Port Towns (2011)

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Diesen Sound könnte man wunderbar als Randgruppenmusik abtun und zu REM übergehen, aber nicht wenn man einen faible für keltische Klänge, gepaart mit ein bißchen Seemanns- und Piratenromantik, einem fetten Schluck Punkrum dazu und schlechten Humor hat.

Manchmal fällt es so schwer das Album des Monats zu nominieren und dann liegt auf einmal eine tolle Scheibe im Briefkasten. Ich gebe zu, die kleine Leidenschaft für maritime Themen hat von vorneherein einen Bonus bewirkt, aber nach dem ersten Hören war es für mich klar.

Man Over Board aus Oregon (USA)verbinden in fantastischer Weise maritimes Flair mit modernen Sounds. Auf diesem Album legen Sie dann noch einen Schuß Punk obendrauf und lassen es richtig krachen.

Als ich die CD das erste Mal ins Autoradio einlege, erklingt von weither eine alte Glocke, man hört noch Quietschen der ungeölten Aufhängung, …

Langsam nähern wir uns einem verruchten Örtchen irgendwo, vielleicht vor der Küste Floridas, der Nebel im Morgengrauen erschwert uns die Sicht. Dann wird die Musik lauter und aus einer Spielunke dringen tiefe Männerstimmen an unser Ohr.

Dann sind wir mittendrin in der verruchten Hölle und Teil des Schauspiels, dass sich um uns herum ereignet. Irgendwann müssen wir auch einstimmen und mitsingen.

Wir? Ich sitze doch alleine in meinem Auto? Um mich herum nur der tägliche Wahnsinn im Kölner Stau. Keine Segel, keine Augenklappen, keine Säbel, Holzbeine und Hakenarme. Schade eigentlich. Gott sei Dank aber auch kein Karneval :-)

Der Grad zwischen Kitsch, Fantasie und Tradition ist schmal. Man Over Board meistern Ihn aber auch mit ihrem zweiten Album. Die besondere Atmosphäre der Musik wird in erster Linie über Flöten, Geigen und Mandoline hergestellt, die mal als Melodie und manchmal dezent im Hintergrund eingesetzt werden. Die Stromgitarren sorgen dann zwischendurch für den nötigen Pepp.

Ein absolutes Highlight ist für mich das Instrumental „the ravens perch at gallows end“. Hier durchlebe ich ein musikalisches Stimmungsbild der ganz besonderen Art, dass mir die Dramatik und den Reiz der Piraterie vor das innere Auge projeziert.

10 Songs die als ganzes überzeugen und den Männern die Sehnsucht nach dem weiten Meer lehren. Baut wieder Schiffe!

Kleines Manko ist das Artwork des Albums. Hier hätte gerne etwas mehr Stimmung für das Auge gemacht werden können.

Reinhören und mitsegeln in unserer Radosendung What’s New und im November in der Chartshow Streams Of Whiskey.

Tracklist

  1. the foggy dew
  2. port towns
  3. the ravens perch at gallows end
  4. cut throat crew
  5. here and now
  6. drink a pint
  7. whiskey in the jar whiskey yer the devil
  8. paddy rollingstone
  9. someday (unscensored)
  10. pollywogs and whaletails

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