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Melanie Mau & Martin Schnella – The Oblivion Tales (2017)

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Ein ungewöhnlicher, aber überzeugender Ansatz: Melanie Mau & Martin Schnella übersetzen Prog Rock ins Akustische und kombinieren damit Folk-Elemente. Mit ihrem Projekt Gray Matters haben sie Coverversionen von Bands wie Kansas eingespielt und international Beachtung gefunden.

The Oblivion Tales enthält nun komplett eigenes Material auf deutsch und englisch. Die Wirkung ist intensiv, denn es geht um „Herzensangelegenheiten“. Das sind einerseits Gefühle und Erinnerungen wie in dem bewegenden Close to the Heart, andererseits überlieferte Erzählungen. Vier Legenden aus der Harzgegend haben die beiden Osteroder in Liedform gebracht, was Freunden des Fantasygenres gefallen dürfte. Auch die hinreißend gemachte Story aus dem Wilden Westen passt zum Thema „Geschichten“ – erlebte, historische und vergessene.

Die Stücke sind Prog Rock-mäßig hochkomplex arrangiert –  und entsprechend lang. Eingängige Verse werden mit feinsten Instrumentalsparts und Soli kontrastiert und weitergeführt. Das ergibt jede Menge Abwechslung und Stoff für vielfaches Hören.

Was einen sofort packt, ist die wunderbare Stimme von Melanie Mau, die enorm viel Kraft und Wärme ausstrahlt. Als Steigerung gibt es  großartige zwei- und dreistimmig gesungenen Passagen. Martin Schnella ist ein überragender Gitarrist, der das Feeling von Rocksongs akustisch rüberbringt, aber auch tolle E-Gitarren-Soli einfließen lässt.

Mitgewirkt haben Niklas Kahl (Percussion), Fabian Gödecke (Drums), Lars Lehmann (Bass), Stephan Wegner (Vocals) und andere. Herausheben möchte ich Jens Kommnick, der mit Uilleann Pipes, Whistles und Cello der Musik  eine weitere Dimension gibt.

Eine herausragende CD eines jungen Duos, das bewegt und musikalische Spitzenqualität bietet. Eins der interessantesten Alben, die ich in den letzten Jahren in die Hand bekommen habe.

Titelfoto: Andreas Tittmann

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