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Niamh Ni Charra ~ Sugach Samh / Happy Out (2010)

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Niamh Ni Charra ist mit der Riverdance-Truppe acht Jahre lang rund um die Welt getourt und jetzt mit dem Irish Folk Festival unterwegs. Was passiert, wenn so jemand, der auf den großen Showbühnen zu Hause ist, ein persönliches Solo-Album produziert? Bei Niamh ist das Ergebnis sehr entspannt, vielfältig und feminin.

Das Album hat wie sein Vorgänger zwei Namen, gälisch und englisch, die für die beiden Seiten der irischen Musikerin stehen könnten –Musik für die Konzertsäle und für das heimische Wohnzimmer. Niamh spielt seit ihrem 4. Lebensjahr Geige und steht fest auf dem Boden der musikalischen Tradition, mit der sie in Killarney aufwuchs. Sie pflegt einen Stil mit Swing, aber ohne große Showeffekte, dafür mit vielen kleinen technischen Finessen. Die sorgsam zusammengestellten Instrumentalstücke nehmen den größten Raum ein. Es sind auch ein paar aus Niamhs eigener Feder dabei. Die Rhythmusbegleitung stammt von Assen wie Trevor Hutchinson (Bass) und Donogh Hennessy (Gitarre), beide von Lunasa, sowie Robbie Harris (Perkussion), die sich allesamt ziemlich stark zurück halten, damit das virtuose Instrumentalspiel der Hauptperson gut zur Geltung kommt.

Sie füllt drei Rollen aus: Fiddlerin, Concertinaspielerin und Sängerin. Niamh spielt beide Instrumente so natürlich, flüssig und sicher, wie es nur mit intensiver, langer Übung möglich ist. Sie brilliert mit Verzierungen und Variationen, die dennoch den Schwung der Melodie nicht hemmen. Hoffentlichen lassen sich viele Zuhörer/-innen auch live vom feinen, klaren Klang der Concertina begeistern, so dass die kleinen Schwester des Akkordeons hierzulande wieder stärkere Verbreitung findet.

Niamh verlässt sich auf die Schönheit der ausgewählten Melodien und ihre Kunst, sie zum Strahlen zu bringen. Sie braucht nichts zu beweisen, weder sich noch anderen. Das ist ausgesprochen wohltuend. Außerdem erlaubt sie sich einen Blick über den Tellerrand. Neben Jigs, Reels und Hornpipes gibt es einen Walzer oder schottische Strathspeys. Von Carlos Nunez, mit dem sie auf Tour war, lernte sie einen jig-ähnlichen spanischen Muneiro. Die größte Überraschung ist wohl der Einsatz einer Zither, vom Vater der Künstlerin gespielt. Der metallische Klang der Saiten erinnert an die alten Harfen und passt bestens zu dem gälischen Lied An buachaill dreoite. Andere Akzente setzt das Klavier. Der Song Paddy’s Lamentation, ein Ausdruck von Trauer und Wut über die Ausbeutung auf beiden Seiten des Atlantiks, wird von Niamh zurückhaltend, aber eindringlich interpretiert. Einlagen von Piano und ihrer Concertina sorgen für einen starken Gesamteindruck. Sie schreibt selbst, dass sie eher von den „dunkleren“ Melodien angezogen werde. Dennoch ist der Ausklang schwungvoll und fröhlich. Der letzte Set, ein Duett mit Gastfiddler Manus McGuire, führt auf die Shetlandinseln und lässt mit rhythmusbetonter Klavierbegleitung die alten Tanzböden vor dem geistigen Auge erstehen.

Ein Album zum Genießen der stilistischen Feinheiten, die keltische Musik ausmachen, speziell für Geiger/-innen. Passend wäre ein gemütlicher Raum in einem kleinen Cottage, wo man sich mit einem Heißgetränk am offenem Kaminfeuer entspannt. Es ist Niamh Ni Charra aber auch zuzutrauen, dass sie auf Tournee das Publikum verzaubert und vergessen lässt, dass man sich gemeinsam in einer großen Halle befindet.

Trackliste

1.The strawberry tree
2.Top it off
3.Paddy’s lamentation
4.The blue horse
5.Lonesome eyes
6.Cailleach an airgid
7.Belles of South Boston
8.Eithne’s
9.An buachaill dreoite
10.Sé fáth mo bhuartha
11.The blue ribbon
12.Bruach na carraige báine
13.The iron man


Die Präsentation der CD fand am 15.September im Cobblestone’s, Dublin statt. Einige Titel sind als Videos bei youtube zu sehen.


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1. The strawberry tree

2. Top it off

3. Paddy’s lamentation

4. The blue horse

5. Lonesome eyes

6. Cailleach an airgid

7. Belles of South Boston

8. Eithne’s

9. An buachaill dreoite

10. Sé fáth mo bhuartha

11. The blue ribbon

12. Bruach na carraige báine

13. The iron man



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