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Nobody Knows ~ Folking Around (2012)

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Nobody Knows ~ Folking AroundWer kennt Sie schon? Sagt ja der Name, aber das muss nicht so bleiben. Nobody Knows sind junge Leute, die mit viel Energie Ihre Träume selbst verwirklichen und in die Hand nehmen. Sie hallten sich an keine Schubladen und drehn Ihr Ding.

Dieser CD habe ich mich mal nicht im Auto sondern auf der Couch genähert. Neben der Live-CD gibt es auch eine DVD und die habe ich mir ganz in Ruhe zu Gemüte geführt. Ich bin berührt. In meinem Kopf habe ich schon angefangen Zeilen für diese Besprechung aneinanderzureihen, da lese ich im Beiheft, dass jemand anderes das viel besser kann:

„Der sogenannte Irishfolk musste Einflüßen deutscher Folklore weichen, die wiederum eigenen Interpretationen deutscher Dichtkunst und die mussten für Funfolk und Polka partiell die Segel streichen. Die Polka fand im US-Country Ihren Lehrmeister und daneben hattem Mozart, Bach und Brahms auch immer noch ein Wörtchen mitzureden.“

Sie nennen es selbst einen unabgeschlossenen Stilmix.

Und der sieht und hört sich im Detail so an:

  • Hier spielen Keyboards nicht nur die Intros,
  • Französisch, Englisch und Deutsch wird gesungen,
  • es mischen sich Balkanklänge mit einer Schalmei,
  • Gedichte von Heinrich Heine werden neben Johnny Cash und Pink Floyd Songs musikalisch rezitiert

Das ist frisch, frech, witzig und doch irgendwie traditionell. Nur nicht in der Mischung, aber für jede Generation ist etwas dabei.

Wer mal sehen möchte, wieviel Arbeit und Mühe hinter so einer Live-Aufnahme steckt und die Herren und Dame (am Schlagzeug) mal Hinter der Bühne erleben möchte, der schaut sich das „Making Of“ an.

Und wer dann immer noch Zeit hat, der organisiert nebenbei Festivals. Bestens bekannt sind Nobody Knows vom Pipes and Whistles (Berlin) und Folk in die Nacht (Stendal).

Trackliste:

  1. Intro
  2. François
  3. Titanic
  4. Word up
  5. Creel
  6. Irisches Winterlied
  7. Lorelei
  8. Ring of Fire
  9. Guter Rat
  10. Lindenbaum
  11. Katjuscha
  12. Chost Riders
  13. Pat Murphys
  14. Wish You Were Here
  15. McPherson
  16. Hans bleib da
  17. Sing ein Lied für mich

So ganz nebenbei Stand Max uns auch noch für ein kleines E-Mailinterview mit zahlreichen Hintergrund-Infos zur Verfügung, die auch aus dem Making Of nicht hervorgehen. Als Laienmusiker lerne ich da immer soviel…

Daniel: Ihr habt Euch einige Gedanken um Euer neues Werk gemacht und tief in die Trick- und Effektkiste gegriffen. Wie ist der bunte Mix entstanden?

Max: Ziel der Live-Aufnahmen war es, alte und neue Stücke zu präsentieren, weil manche Stücke mittlerweile einfach zu uns gehören (Hans bleib da, Katjuscha, Ghost Riders). Allerdings war klar, dass, wenn wir ein Stück zweimal aufnehmen, auch neue Versionen zu hören sein müssen. So haben wir also allen „alten“ Stücken ein neues Gewand verpasst, was natürlich einige Proben nach sich gezogen hat. Die neuen Stücke waren da aber „problematischer“. „Wish you were here“ ist bspw. ein Titel, den ich schon immer sehr gemocht habe. Aber ein Lied einfach zu covern, war nicht in unserem Sinne, also haben wir diesem Klassiker auch ein neues akustisches Etikett angetan. Gleiches gilt für „Word up“ von dem es schon tolle Versionen von Cameo (Urheber), als auch von Korn und BossHoss gibt. So wie das Lied jetzt ist, hat es aber eine Weile gebraucht. Wir haben seit zwei / drei Jahren unterschiedliche Versionen ausprobiert und die jetzige Live-Version ist diejenige, die uns am meisten zusagt.

Daniel: Die Szenerie erscheint mir an manchen Stellen wie eine durchinszenierte Theatershow, ist der Eindruck richtig?

Max: Einen Tag vor den eigentlichen Aufnahmen haben wir einen ganzen Tag mit In-Ear-Monitoring geprobt. Sonst hat man ja die Monitore für den Bühnensound auf der Bühne liegen. Da wir aber alle Ohrstecker hatten, konnte im Nachhinein viel ausgefeilter gemischt werden, da bspw. auf dem Gesangsmikro von mir nicht gleichzeitig Gitarre und Bass von meinem Monitor zu hören waren. Die Probe war auch unbedingt notwendig, hat natürlich aber auch einiges gekostet. Beim eigentlichen Konzert waren nur geladene Gäste, weil wir nicht riskieren wollen, dass die Aufnahmen von etwaigen „Saufbolden“ kaputt gemacht wird. Da reichen manchmal schon drei stimmkräftige Herren, um aus einer Ballade etwas Lächerliches zu machen. Der Vorteil war u.a. auch, dass das Publikum ja wusste, worum es geht. Ein paar Stücke haben wir zweimal aufgenommen, weil wir mit der ersten Version nicht zufrieden waren. Ich denke, man bekommt das als Live-DVD-Gucker aber nicht mit, weil das Publikum einfach perfekt mitgemacht hat. Dabei sind aber auch ein paar witzige Fehler passiert:

Daniel: Bei sovielen Details muss ich jetzt auch noch nach der Nachbearbeitung fragen. Gab es da Probleme oder lief das so rund, wie es aussieht?

Max: Bei den Nachbearbeitungen haben wir im Videoschnitt einfach Aufnahmen von der ersten und zweiten Version durchmischt, so dass, wenn man genau hinguckt, einige Leute auf der Bühne mittanzen, gleichzeitig aber auch vor der Bühne zu sehen sind! ;) Problematisch war u.a. auch die Aufnahme der Geige, die sehr nah am Schlagzeug stand. Dadurch wurde auch viel vom Schlagzeug durch das Mikrofon der Geige aufgenommen, so dass die komplette Geige im Studio im Nachhinein aufgenommen wurde. Das ist sehr schwierig, weil alle Live-Schwankungen und –Fehler mit eingespielt werden mussten. Dies ist umso schwerer, als dass man bei der Aufnahme gleichermaßen die akustische als auch die optische Aufnahme beachten muss. Auch das Banjomikro war problematisch. Die Nachaufnahmen hier waren jedoch nicht so schwierig, da den wenigsten ein abweichendes Picking auffallen dürfte, oder?! ;)

Daniel: Dank Dir Max, Folk On!

 

 

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