Die allermeisten hatten es mitbekommen, denn die Veranstalter hatten sich sehr bemüht, es publik zu machen: Das O’Reilly Open Air musste recht kurzfristig von der Burgruine Volmarstein ins Freibad Wetter umziehen. Waldbrandgefahr, genauer gesagt unzureichende Fluchtwege, hatten ein absolut nachvollziehbares Veto der Feuerwehr bedeutet.
Die neue Location war aber auch nicht schlecht. Die von Bäumen gesäumte Liegewiese bot genug Platz und war verkehrstechnisch gut zu erreichen. Die Atmosphäre am Ufer des Harkortsees passte ebenfalls. So konnte die Bagpipe Company aus Wuppertal das Festival bei gutem Wetter stilecht eröffnen.
Unter ihrem Duo-Namen sind die Neckbellies nicht so bekannt. Den stimmgewaltigen Eddie Arndt kennt man allerdings als eine Hälfte von Bardic. Thomas Hecking ist einer der profiliertesten hiesigen Knopfakkordeon – Spieler. Die beiden machen ihr eigenes Ding und bürsteten den „Whiskey in the Jar“ gründlich gegen den Strich.
Die Berliner Cobblestones waren schon 2008 auf dem früheren Volmarsteiner Festival zu sehen gewesen. Jetzt tauchten sie mit schwarzen Gesichtern und Gruben-Montur aus ihrem „Stollen13“ auf. Sie arbeiten weiter an der „Polkifizierung“ des bekannten irisch-schottischen Liedgutes, wobei es immer respektlos und lustig zugeht.
Der spätere Abend gehörte Mànran aus Schottland. Das Sextett setzt auf kunstvoll zelebrierte Tunes, kombiniert mit überwiegend gälischen Liedern und druckvoll unterstützt von Bass und Schlagzeug. Ungewöhnlich ist ihre gelegentliche Kombination von irischem und schottischem Dudelsack. Dazu treten Akkordeon, Fiddle, Flöten und akustische Gitarre. Mànran sind dem Mainstream deutlich ferner als andere Bands aus ihrer Heimat. Umso eher konnte man sich bei ihnen in die Highlands versetzt fühlen.