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Paddy´s Funeral – We Don´t Serve Clowns (2017)

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Paddy´s Funeral sind zurück und natürlich gab es eine Umbesetzung. Denn mit Lisa ist zur Abwechselung eine Frau zur Truppe gestoßen. Ob sie sich deshalb stärker vom Schweinerock gelöst haben? Das kann ich nicht beantworten, aber Lisa tut dem Sound von Paddy´s Funeral gut. Gegenüber „Celtic Voodoo“ sind die Lieder etwas melodischer geworden und es zieht sich eine größere Abwechslung durch 14 Songs voller Geschichten über Verlierer, Säufer, Party usw. Hier bleiben sie dem Metier treu. Dennoch haben Paddy´s Funeral einen eigenen Stil, was sie von vielen anderen Bands der Szene unterscheidet. Fast allen Lieder liegt ein unglaublicher Druck zugrunde, der durch das drückende Schlagzeug und schranzige Gitarre erzeugt wird.  Anschluss an die Celtic-Szene schaffen dann die traditionellen Instrumente, die auch immer wieder Raum bekommen. So zeigt „Folkpunk-Song“ als Opener direkt in welche Richtung es geht, allerdings sorgt die Melodie von „I tell me Ma“ für die richtige Prise Folk.

Natürlich liefern auch Paddy´s Funeral mit „The Mero“, „Dirty Old Town“ und „Hot Asphalt“ bekannte Songs. Dabei gefällt mir besonders ihre Version von „Hot Asphalt“. Eine leichte Metallgitarre und die überraschend melodische Reibeisenstimme von Jan geben dem Song trotz Nähe zum Original eine persönliche Note. Ähnlich verhält es sich auch mit „Dirty Old Town“. Ein gutes Lied, aber schon 1000 mal gehört. Sehr gewagt sich ausgerechnet dieses auszusuchen. Doch Jan und Lisa singen ein wunderbares Duett und ihre Stimmen könnten nicht gegensätzlicher sein, wodurch eine interessante Reibung entsteht. Wer aber jetzt meint, Lisa könnte nur nett, der irrt sich. Schon das Cover von „Farbfilm“ zeigt, dass sie mehr Rock kann und schafft dadurch eine würdige Hommage an Nina Hagen.

Überhaupt hört man Paddy´s Funeral den Spass am Spielen an. In jedem Lied gibt es immer wieder Breaks und Twists, dass man sie nicht alle beschreiben kann. Das merkt man zum Beispiel am Klezmerstück „Dire Celt“ oder dem etwas mehr als 25 minütigen „Korobeiniki“, dass vollgestopft mit Studioblödsinn und Musikerhumor ist. Ich war nur schwer enttäuscht, dass es nach dieser langen Spieldauer tatsächlich kommentarlos mitten in einer Note aufhört. Irgendwie hätte ich noch was erwartet.

Festhalten lässt sich, dass die Platte 1. einen großen und guten Entwicklungsschritt für Paddy´s Funeral darstellt und 2. mit jedem Hören immer besser wird. Ihr solltet sie auch deshalb unbedingt hören, weil sie sich wirklich von den anderen bekannten Bands unterscheiden. Zumindest fällt mir keine Genretypische ein, die mit Paddy´s Funeral vergleichbar wären. Ich finde „We don´t serve Clowns“ richtig gut.

Alle weiteren Infos findet ihr hier.

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