Die Rapparees werden hierzulande mit dem Spruch „Irish folk rough and ready“ vermarktet. Das lässt hemdsärmelige Schlichtheit erwarten, was glücklicherweise nicht zutrifft. Die Rapparees kennen sich seit der Schulzeit und sind hörbar eine erfahrene, gut eingespielte Live-Band. Sie bleiben aber nicht bei der Tradition stehen, sondern suchen nach Art der namensgebenden Freibeuter über Grenzen hinweg zusammen, was ihnen stilistisch gefällt.
Gesanglich und instrumental ( zwei Fiddles!) sind sie gleichermaßen stark. Als Erstes fällt der volle Sound auf, der dennoch genug Zwischentöne und Variationsbreite enthält. Beteiligt sind Mitglieder von Beoga an Tasten und Percussion und andere.
Ihr drittes Album widmen die Vier aus Ulster ihrer Heimat. Die Songs haben wie Derry Jail oder Belfast Hills einen örtlichen Bezug oder sind, wie auch die Tunes, von nordirischen Musikern geschrieben. Hier tun sich die Bandmitglieder durch Kreativität und Geschmack hervor.
Stimmungsmäßig wird eine große Bandbreite geboten: vom chorusstarken Trinklied Clear Bottle bis zum besinnlichen Someday you will see. Natürlich darf Traditionelles nicht fehlen. Slieve Gallion Braes wird von der Gesangsstimme ausgehend sehr geschickt schichtweise und dramatisch instrumentiert. The Lakes of Kilrea hat einen Latino – Groove, der an die Gitarren der Gipsy Kings erinnert. Auch die beiden Tunesets gefallen mit Drive und raffinierten Übergängen.
Für Unterhaltung, Abwechslung und Stoff zum Nachdenken ist gleichermaßen gesorgt. Das Album ist ein starkes Argument, einen Gig ihrer gegenwärtigen Tour zu besuchen.
Tourdaten
19.10.14 Wolfhagen – Kulturladen 19 oo (mit Emerald)
22.10.14 Unna – Lindenbrauerei 20 oo
23.10.14 Wiehl – Burghaus Bielstein 20 oo
24.10.14 Donaueschingen – Blarney Irish Pub 21 oo
25.10.14 FL-Schaan – Theater am Kirchplatz 20 oo Uhr
27.10.14 Ingolstadt – KKB Neue Welt 20 3o
29.10.14 Aschaffenburg – Colos Saal 20 oo
31.10.14 CH-Dübendorf – Restaurant Hecht 20 oo (Support: Celtic Scent)