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Red Hot Chilli Pipers – Fresh Air (2019)

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Schottische Seele trifft amerikanischen Soul. Die Verjüngung nach dem Ausscheiden zweier langjähriger Mitglieder haben die Red Hot Chilli Pipers zum Anlass genommen, ihr Spektrum noch mehr zu erweitern. Ungewohnt ist, dass auf der Hälfte der 14 Tracks gesungen wird.

Während der Opener Bleached Cloth Pipetunes in gewohnter Machart enthält, wird es bei Dalavich funky. Die Blechbläser waren ja schon früher in Erscheinung getreten.  Keyboards, Gitarre und Bass zeigen sich ausgesprochen vielseitig. Auch die Percussion ist breit aufgestellt. Ungewohnt ist das Soul-Element mit dem Gesang von Chris Judge und einem Background-Chor. Offenbar erprobt die Band ganz gezielt, was geht und was ankommt.

In unserem Bereich ist es ungewohnt, dass bei einer Produktion kein Aufwand und keine Kosten gescheut zu werden brauchen. Das Ensemble umfasst allein 16 Instrumentalisten. Da sind Vollprofis am Werk, die lässig ihre Soli einstreuen.

Der Schwerpunkt liegt auf Pop-Nummern wie Shut Up and Dance, dazu diverse Instrumentaltitel, von denen wenig im Gedächtnis bleibt. Bei Highland Cathedral und Hallelujah wird’s erwartungsgemäß sentimental. Auf Uns als Verbeugung vor dem deutschen Publikum war instrumental schon live zu hören, mit Sängerin Olivia Singleton erhält es eine ungewohnte Färbung. Am stimmigsten ist das abschließende Leave A Light On mit dem schottischen Sänger Tom Walker.

Ich vermisse die härteren Rock-Nummern, die ja den Ruf der Band begründet haben. Durch die breitere Aufstellung werden die Pipes etwas aus dem Rampenlicht gedrängt. Die Stil- und Instrumentenvielfalt der Arrangements wirkt für mich nicht zwingend. So findet zwar jeder etwas, das er mag, aber ob das als Kaufgrund ausreicht?

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