„Die bisherige musikwissenschaftliche Forschung hat sich in keiner Weise mit Johann Sebastian Bachs Irlandreise befasst. Dieser Lücke widmet sich das Reel Bach Consort seit seinen Anfängen im Jahr 2007. Bei umfangreichen Recherchen konnten zahlreiche alternative Fakten gesammelt werden, die aufzeigen, auf welchen Wegen J.S. Bach nach Irland gereist ist, wie er dort inspiriert wurde und komponiert hat. Sein Einfluss auf die regionale Volksmusik ist evident.“
Mit großem Können und Humor widmet sich die neunköpfige Formation aus der „Folk-Hauptstadt“ Bonn der Verbindung von Barock und Irish Trad. Die Besetzung des Reel Bach Consort ist nicht nur Stil- sondern auch Generationen übergreifend. Während Cembalo oder Orgel den klassischen Part besetzen, sind Harfe, Gitarre, Geige und Kontrabass flexibel. Richtig „irisch“ wird es mit Bodhran, Whistles und den gleich doppelt besetzten Uilleann Pipes, die gewisse Reibungen erzeugen. Das Ergebnis ist ausgesprochen vielseitig und erinnert zeitweilig an die Chieftains.
Bei „Hits“ wie dem Pachelbel-Kanon ist die „irische“ Interpretation besonders gut nach zu verfolgen. Es funktioniert aber auch anders herum, wenn das Titelstück, eine Version von Rocky Road to Dublin, im Stil eines Kammerchors gesungen wird. Die Arrangements sind großartig, weil Bachsches und Irisches nicht nur addiert wird, sondern sich wechselseitig durchdringt. Dabei überraschen die immer wieder durchscheinenden Ähnlichkeiten oder Verwandtschaften. Eigene Stücke ergänzen die Bearbeitungen an den passenden Stellen.
Den Spaß an diesem Projekt spürt man besonders bei der Toccata d-moll, wo Rondo-artig witzige Zitate von Metallica bis BAP eingestreut werden. Die kurzen Soloparts zeigen noch einmal die große Klasse des Ensembles. Live sicher ein Erlebnis.
Termine
- März 2018 – Noltesche Scheune, Süstedt, 20.00 Uhr
- März 2018 – Christuskirche Schloss Neuhaus, Paderborn, 16.30 Uhr
- Dezember 2018 – Kloster Langwaden, Grevenbroich, 16.30 Uhr