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Runrig Talk in Bochum am 27.1.2016

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170 Fans nahmen am Mittwoch auf den Bierbänken im Dampfgebläsehaus hinter der Jahrhunderthalle Platz. Selbst aus München und den Niederlanden waren sie nach Bochum angereist, um beim “talk, look & listen“ anlässlich des neuen Runrig – Albums ihren Stars nahe zu sein.

Die Moderation des Abends teilten sich Michael Golla (India Media) und Alfried Schmitz (WDR), beide schon seit vielen Berufsjahren Weggefährten der Band. Die musikalische Eröffnung gestaltete Emily Barker. Die junge Australierin beeindruckte mit einer bluesigen Stimme. Für ihre kraftvolle Performance erhielt sie von den „Riggies“ warmen Applaus. Dann kamen SIE: Calum und Rory Macdonald, Iain Bayne, Brian Hurren und Malcolm Jones wurden bereits bei ihrem Einzug in den Saal mit stehenden Ovationen begrüßt.

Der Albumtitel „The Story“ bot sich als Anknüpfung an. Gemeint ist zum einen die 1973 begonnene Geschichte der Band, die mit einigen Schwarz- Weiß- Fotos illustriert wurde. Wie aus der Tanzkapelle mit Akkordeon, Drums und Gitarre Schottlands erfolgreichster Rock-Export wurde? Das Publikum in den Tanzhallen fragte nach aktuellen Songs, als erste kamen Whiskey in the Jar und Johnny B. Goode ins Programm und Sänger Donnie Munro wurde engagiert. Das Schreiben eigenen Materials begann. Die kritischste Periode?  Die Zeit nach Munros Ausstieg. Wie fühlte es sich an, den großen Plattenvertrag zu kriegen und im Ausland zu spielen? Och… auch nicht viel anders als der Schritt von Skye hinüber auf’s Festland.

Die Musiker machten es den Moderatoren nicht unbedingt leicht. Sie unterliefen gern die Zielrichtung der Frage mit schottischem Humor, ließen andererseits keinen Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit. „The audience is half the band“ hätten sicher besonders jene bestätigt, die 2013 bei der „Party on the Moor“ zum Vierzigsten dabei waren. Und das waren nicht wenige der Gäste.

Die Bedeutung des Gälischen? Man sei damit aufgewachsen und könne damit Emotionen am besten transportieren. Das Andocken an die Gefühle der Zuhörer ist wohl das, was Runrig so erfolgreich macht. „The Story“ als Rückblick soll auch deren Lebensgeschichten einschließen. Calum Macdonald verwies darauf, dass das Songschreiben manchmal mehr mit den Bildern zu tun habe, die im Kopf entstünden, als mit der Musik. Die Band ließ sich nicht zu einer politischen Aussage über die schottische Unabhängigkeit verlocken, es gehe doch um die Musik. 

Einspieler mit einem Gruß von Sänger Bruce Guthro aus Kanada, ersten Songs und dem Video lieferten weitere Stichworte. Produziert hat The Story Keyboarder Brian Hurren, und das offenbar mit viel Engagement. Ein Highlight für ihn war die Zusammenarbeit mit dem 52-köpfigen Prager Sinfonieorchester. Der Sound ist entsprechend breitwandig und trotzdem modern. Die kraftvollen neuen Songs kamen gut an.

Eine bange Frage blieb nicht aus: Ist nach diesem letzten Studioalbum nun Schluss mit Runrig? Nein, man brenne darauf, das neue Material vor Publikum zu spielen und werde weiter mal Singles oder eine EP produzieren. Aber die Leute sollten doch bitte mal auf das Alter der Bandmitglieder schauen, meinte Rory Macdonald. Ein Termin im Frühstücksfernsehen begründete, dass die Band nicht mehr allzu lange im Anschluss bei den Fans verweilte. Darüber tröstete ein leckerer Tropfen des gastgebenden Whisky – Fachhändlers hinweg, als willkommener Abschluss eines denkwürdigen Abends.

Die Live – Premiere des Titelsongs im TV ist hier zu sehen.

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