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Rura – Despite The Dark (2015)

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Sie seien „der dunklen Seite der Macht zugehörig“, witzeln Rura über sich selbst. Die Fünf aus Glasgow nutzen ihre hochklassigen Fertigkeiten, um Klangbilder zu gestalten und Emotionen hervorzurufen, wobei die gewohnten Strukturen überschritten werden. Mit LAU und dem Treacherous Orchestra befinden sie sich damit auf jener Seite der boomenden schottischen Szene, die in Deutschland wenig wahrgenommen, in ihrer Heimat aber mit Preisen ausgezeichnet wird. Rura enterten die Folkwelt als Preisträger bei den Celtic Connections 2010. Jetzt haben sie ihr 2. Album vorgelegt, das eine sehr individuelle Handschrift zeigt.

 Die neun Titel von Despite The Dark sind meistens selbst geschrieben und haben häufig Überlänge. Alles ist bis zum letzten Ton durcharrangiert. Die Instrumentalstücke nehmen dabei viel Raum ein.

Die Atmosphäre ist eher düster, wozu punktuell elektronische Sounds und Klangeffekte beitragen. Mit der rhythmisch leicht verschobenen Wiederholung kleiner Melodiephrasen geht es z.B. beim Opener Dark Reel in Richtung Minimal Music. Das wirkt beim Tonträger hin und wieder anstrengend, könnte live aber einen tranceartigen Effekt haben.

 Sänger Adam Holmes bringt viel Emotion und bei Between The Pines einen leichten amerikanischen Einfluss mit. Seine Texte unterstreichen die eher angespannte Atmosphäre, die Sorge, dass die zu erwartenden Veränderungen nicht grade positiv sein werden: „I feel a change is coming…“.. Trotzdem gibt es in ruhigen Momenten einen musikalischen Silberstreif am Horizont (The Lowground). Ein spannungsreiches Album, auf dessen Live-Umsetzung ich gespannt bin.

Rura wurden 2015 in Schottland als „Live Band of the Year“ ausgezeichnet. Sie werden in diesem Herbst in Deutschland mit Highland Blast auf Tour sein.

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