Eine Harfe trifft auf zwei starke Stimmen. Drei ausgeprägte Persönlichkeiten legen hier unter dem Namen Sackville Street erstmals ein gemeinsames Album vor.
Es sind
Christian Donovan – Gesang, Gitarre, Bouzouki, Bodhrán, Mandocello
Nina Heinrich – Gesang
Hella Luzinde Hahne – Harfe
Die Harfe fasziniert durch ihren vollen Sound, der gut eingefangen ist. Luzinde Hahne spielt sie flüssig und dynamisch. Sie verzichtet auf die bekannten O‘Carolan – Stücke und zeigt auch an Melodien unterschiedlicher Herkunft das breite Klangspektrum ihres Instruments. Die Harfe kann bei ihr nicht nur säuseln, sondern auch Tänzen den nötigen Schwung geben.
Christian Donovan bringt als Frontmann der Psychobilly-Combo Pitmen und früheres Mitglied von Wet Your Whistle viel Erfahrung ein. Er begleitet die Harfe und den Gesang sehr versiert und gut abgestimmt. Seine ausdrucksvolle Stimme setzt er bei Songs unterschiedlichen Charakters sehr effektvoll ein, sei es eine politische Anklage oder ein Wiegenlied.
Er harmoniert beim Wechsel- oder beim Harmoniegesang gut mit der kraftvollen Stimme von Nina Heinrich, die sehr expressiv und nicht eigentlich „folkig“ singt. Sie bringt eine gewisse Schärfe ein. Daher liegt ihre Stärke bei den bissigen Texten, etwa Parcel of Rogues. Den Whores of Baltimore verleiht sie etwas angemessen Hexenhaftes.
Das Trio versteht es, auch Klassiker wie The Blacksmith oder Galway Races frisch klingen zu lassen. Bei den gefühlvollen Liedern, etwa Mingulay Boat Song, wird es nie sentimental. Auch die weniger bekannten Songs wie Fields of Flanders überzeugen.
Sackville Street zeigen mit ihrem Album, wie sehr sie es verdient hätten, über das Ruhrgebiet hinaus bekannter zu werden.