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Seth Lakeman – Ballads of the Broken Few (2017)

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Mit seinem achten Album geht Seth Lakeman neue Wege. Er hat die drei jungen Damen von Wildwood Kin zur Mitwirkung eingeladen, die wie er aus Devon/GB stammen. Das Trio aus zwei Schwestern und einer Cousine prägt den Sound erheblich mit. Dem entspricht auch die Namensnennung auf der Frontseite des Covers. Außer ihnen ist Produzent Ethan Johns zu nennen, der die archaische Seite von Seth Lakemans Musik hervorhebt. Die Begleitung der Stimmen ist auf ein effektvolles Minimum reduziert.

Geige oder Bratsche setzt er dominant ein, um den Gesang zu stützen, Nebenrollen spielen Gitarren, Drehleier und Trommel. Lakeman hat in seiner Karriere nichts von seinem Charisma verloren und sprüht weiterhin vor Energie.  

Der Gesang von Wildwood Kin ist amerikanisch geprägt. Man kann den „high, lonesome“ Sound des Westens, Gospel oder frühen Pop assoziieren. Die eng geführten Harmonien erzeugen eine Reibung, die im Gegensatz zu den schmeichelnden Stimmen steht. Glatt und poppig ist das nicht, trotz der gewohnt eingängigen, vielfach wiederholten Melodielinien Lakeman‘scher Songs. Die Songs sind sehr persönlich und nachdenklich (Whenever I’m Home, Silver Threads). Die düstere Optik passt zur vorherrschenden Stimmung.

Die urtümlichen Gestaltungselemente stehen im Gegensatz zu den Gesangs-Arrangements. Da wirkt nichts spontan. Auch wenn viel Gefühl gezeigt wird, lässt mich die CD trotz hochkarätiger Ausführung über weite Strecken kalt. Am besten gefällt mir Meet me in the Twilight, wo mit Gitarre und Kontrabass wenigstens Anklänge an einen Bandsound zu hören sind. Für Lakeman-Einsteiger würde ich eher das von mir sehr geschätzte Freedom Fields von 2006 empfehlen.

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