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Sharon Shannon – Sacred Earth (2016)

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Sharon Shannons Stil möchte ich als Musik gewordenes Lächeln bezeichnen. Sie wirkt entspannt, freundlich und aufgeschlossen. Ihre damit verbundene kulturelle Offenheit zieht sich seit ihrer Zeit bei den Waterboys durch ihre Karriere.

Die aus Clare stammende Akkordeonistin hat früh mit MusikerInnen aus anderen Erdteilen musiziert. Sacred Earth erinnert an Paul Simons legendäres Graceland-Projekt, es gibt aber große Unterschiede. Außer Koproduzent Justin Adams an der E-Gitarre, einem Experten für afrikanische Musik, wechseln die Mitwirkenden ständig. Ein roter Faden ist kaum zu erkennen.

Ganz so weltmusikalisch, wie es das Booklet beschreibt, klingt Sacred Earth  nicht. Reizvoll ist der Zusammenklang des Knopfakkordeons mit der Kora, einer afrikanischen Harfe, den Shetland Fiddles oder den Gegenrhythmen der „ethnischen“ Perkussion. Melodisch bleibt man aber in der westlichen Welt, und die internationalen Einsprengsel sind eher Farbtupfen.

Die Titel sind meist von Sharon Shannon in Kooperation mit anderen geschrieben. Es gibt ein paar von Gastsängern vorgetragene Songs,  eine Bluesrocknummer (Let’s Go) und eine furchtbare Country-Schnulze (He’ll Have To Go). Mit einem Operetten-Walzer von Franz Lehar hätte man wohl nicht gerechnet. Das geht zwar, aber man muss es – wie manches andere auf dem Album – nicht unbedingt machen.

Insgesamt lässt sich Sacred Earth gut hören, da die aufwendige Produktion niemandem weh tut und durch die Leichtigkeit der Übergänge gefällt. Sharon Shannon spielt unnachahmlich flüssig und elegant. Dem tragen die unaufdringlichen Arrangements Rechnung.

Wenn Sharon Shannon mit ihrer dreiköpfigen Band im Oktober auf Tour kommt, kann man das Material des Albums live erleben.

Titelbild: Kip Carroll / Celtic Collections Ltd. Dublin.

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