Sons of O`Flaherty sind sechs junge Franzosen aus der Bretagne, die beschlossen haben, die Welt mit ihrer Mischung aus Celtic Folk und Punk zu erobern. Ihr Debütalbum „The Road not Taken“ haben die Jungs über Gruppenfinanzierung realisiert, was zeigt, dass ihre Musik genug Hörer findet, um in der Celtic-Szene statt zu finden. Die große Frage ist aber auch, ob sie relevant sind?
Elf Songs geben darüber Auskunft. Vorweg genommen: es gibt zwei etwas überstrapazierte Klassiker auf der Platte. „Sam Hall“ und „Fields of Athenry“ werden sehr souverän präsentiert.
Man könnte sagen, die Söhne liefern ab, sie setzen ein Statement. Allerdings fällt hier der Akzent von Tibo extrem auf. Und jetzt könnt ihr euch streiten, in wiefern dieser den Liedern einen gewissen Charme verleiht oder euch den Konsum verleidet. Ich finde, die Söhne spielen durch die Bank harten aber guten Folkpunk. Professionell aufgenommen, lässt sich „The Road Not Taken“ gut anhören.
Die Sons finden Möglichkeiten für Abwechslung zu sorgen, und wenn sie dafür Unterstützung bekommen. So wartet „The Better Claim“ mit einem recht harten Sound auf, der aber durch das Duett mit der „Burning Lady“ Sängerin Sophie einen harmonischen Twist bekommt. Auch der Einstieg „Dead and Gone“ ist eine ruppige Bagpipes-Nummer die stark an die 2000er DKM erinnern, während bei „The Lucky One“ die Mundharmonika dem ganzen einen sentimentalen Touch verleiht. Auch bei den anderen Songs bleibt das Chassis schneller, druckvoller Punk, während die Melodien von unterschiedlichen Folkinstrumenten getragen werden. Im Trinklied „Once Upon a Binge“erledigen das Flöte und Mandoline.
Gäb es eine Kategorie „Newcomer des Jahres“, dann wären Sons of O´Flaherty meine Favoriten. Beim nächsten Crowdfunding der Jungs bin ich gerne wieder dabei. Checkt sie unbedingt aus!