Mit dem Namen verweist die Band auf ihren Gründungsmythos: bei der Menge der getrunkenen Pints, sicher mehr als zehn, hätte auch „ein ganzes Orchester“ herauskommen können. Somit ist das natürliche Biotop vorgegeben: die Kneipe. Klar ist auch, was gesungen wird: Pubsongs traditioneller Art, die nicht nur aus Irland, sondern auch aus Schottland stammen dürfen. Zum Stil kann man einerseits die Vorbilder Dubliners oder Clancy Brothers nennen, zum anderen die Jahrzehnte umfassende Banderfahrung der Fünf, die an einigen legendären Gruppen aus dem aus dem Ruhrgebiet beteiligt waren.
Die Gruppe besteht seit 2009 und tritt in verschiedenen Inkarnationen auf, von Trio bis Quintett. Frontmann Paddy, der Älteste, ist Dortmunder mit irischem Migrationshintergrund. Seine Mitsänger Andy und Jörn sind ein gutes Stück jünger. Dadurch, dass sie sich mit der Solostimme abwechseln, bekommen die Songs ganz unterschiedliche Färbungen. Da es oft einen Refrain mitzusingen gibt, machen sich die drei kräftigen Männerstimmen gut.
Bei der Begleitung setzen Ten Pints After auf die Zupfinstrumente. Natürlich gibt es Gitarren, dazu kommen Bouzouki, Mandoline oder Banjo. Es gibt geschickt eingebaute Zwischenspiele, auf reine Instrumentalsets wurde aber verzichtet. Selbst die sattsam vertrauten Klassiker haben Spannung, wozu speziell Detlefs Bass und die lebhaft und druckvoll gespielte Bodhran beitragen. Gastspielerin Vera bringt, etwa bei Loch Lomond, mit den Whistles eher die ruhigen Töne ein. In den Arrangements zeigen sich die gesammelte Erfahrung, aber auch eigene Ideen. So steht einer unterhaltsamen Zeit mit Pubsongs nichts im Wege.
Der Titel Hotchpotch steht für Sammelsurium. Ganz wild gemischt wird aber gar nicht. Neben den Hits der Dubliners stehen Lieder, die der Schotte Andy M. Stewart/Silly Wizard gesungen hat, genau wie Follow Me Up to Carlow Titel, die keine geringen Anforderungen an den Interpreten stellen. Zum Mitsingen laden die beiden Shanties Westering Home und Bound For South Australia. Bei letzterem meint man ein Didgeridoo zu hören, es handelt sich jedoch um den gestrichenen Kontrabass. Clever gemacht.
Hotchpotch bietet solides musikalisches Handwerk von Leuten, die hörbar mit Spaß bei der Sache sind. Das belegen auch die Studio-Fotos samt launigem Text im Einleger. Natürlich sind Ten Pints After zunächst eine Live-Band. Die CD lässt aber nachvollziehen, dass es nicht nur der Spaß beim Bier ist, der ihren Charme ausmacht, sondern dass solides Können dahinter steht. Ten Pints After werden u.a. beim 2. Keltic Festival 2013 in Hohenlimburg zu erleben sein.
Trackliste
- The Rocky Road To Dublin
- Lukeys Boat
- Donald Mc Gillavry
- Follow Me Up to Carlow
- Westering Home
- Irish Rover
- The Queen of Argyll
- Whiskey in the Jar
- As I Roved Out
- The Black Velvet Band
- Bound For South Australia
- Loch Lomond
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