Die Battlefield Band besteht seit fast 50 Jahren und wurde 2016 in die Scottish Traditional Music Hall of Fame aufgenommen wurden. Anlass für den Produzenten ihrer letzen 26 (von 30) Alben, eine Auswahl zu präsentieren, die nicht unbedingt chronologisch angelegt ist, sondern mehr die einzelnen Musikerpersönlichkeiten in den Vordergrund stellt.
Robin Morton von Temple Records ist selbst ein Urgestein der schottischen Folkszene, seit er mit den Boys of the Lough unterwegs war. Einen besseren Kenner für eine solche Zusammenstellung dürfte es kaum geben. Im Booklet gibt er einen kurzen Rückblick über die Geschichte der Battlefield Band. Im Lauf der Zeit waren 23 (!) verschiedene Mitglieder dabei, manche für ein paar Jahre, manche für Jahrzehnte. Einige begannen, so wie Karine Polwart oder John McCusker, später eine erfolgreiche Solokarriere.
Natürlich hört man, dass die meisten Aufnahmen aus vergangenen Jahrzehnten stammen, allein schon, weil man heute Bodhran oder Bass erwarten würde. Damals war es innovativ, Bouzouki, Keyboard oder Highland Pipes einzusetzen, mehr an Crossover brauchte nicht zu sein. Die Instrumentalstücke nahmen einen hohen Stellenwert ein, die Band hatte immer ein Gespür für gute gefundene oder selbst geschriebene Melodien. Lieder wie Lovers and Friends, Shipyard Apprentice oder Lads of the Fair sind es wert, in Erinnerung gebracht zu werden. Die mit den unterschiedlichen Besetzungen verbundenen Variationen machen das Album interessant.
Eine live-Aufnahme, After Hours, schließt die 19 Tracks ab und illustriert, wie überzeugend die „Batties“ auf der Bühne sind und waren. Davon hätte ich gern mehr gehört.