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The Hoodie Crows – Two in the Bush (2019)

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Früher musste man sich als junger Folkie zwischen den Dubliners und Planxty als Vorbildern entscheiden. Die Hoodie Crows mit ihren vielen Zupfinstrumenten und dem ausgesuchten traditionell bestimmten Repertoire hätten wohl letztere gewählt. Sie bilden seit fünf Jahren ein festes Duo und haben sich bereits bei Auftritten in englischen und schottischen Folkclubs bewährt.

Während auf dem Erstling On the Wing die Vorbilder noch deutlich zu erkennen waren, zeigt das zweite Album, dass der Weg in eine neue Richtung geht: hin zu mehr eigenen Liedern. Johannes Single und Sebastian Barwinek übernehmen abwechselnd den Lead-Gesang, in dem beide stark sind.
 Die klassische schottische Ballade von Lord Ronald beeindruckt, es gibt aber auch Humorvolles wie The Mermaid’s Song.

Echte Entdeckungen sind für mich das australische Sergeant Small und The Rambler from Clare. Die eigenen Songs gefallen mir am besten, wenn sie sich wie Buzzards Bay an traditionellen Formen orientieren. Auf der anderen Reihe steht Philosophisches wie Wayfarers All, das mit Wohlklang ins Poppig-Hymnische geht. Der vielstimmige Shanty Rolling Down to Old Maui bildet einen gelungenen Abschluss. 

Könner wie Johannes Schiefner (Uilleann Pipes) oder Steffen Gabriel (Flöten) steuern inspirierte Soli bei. Durch den breiten Sound mit Bass und Piano wird das Album viele Freunde finden. Der durchgängige Einsatz von  Gastmusiker*innen wäre für mich gar nicht nötig gewesen. Ich hätte mir ein stärkeres Herausstellen der eigenen Saiteninstrumente vorstellen können, wie es dem Live-Eindruck entspräche.

Insgesamt ein recht persönliches Album, das die Weiterentwicklung vom Nachsingen zum eigenen Songwriting schön dokumentiert.

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