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The Langer’s Ball – Hard Time In The Country (2018)

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The Langer’s Ball aus St.Paul/USA sind seit mehr als zehn Jahren in der Folk-Punk-Szene unterwegs, mal zu zweit, mal in der gleichnamigen Band. Hard Time in the Country ist nach acht Jahren wieder ein Album in der Duo-Besetzung, das zurück zu den Wurzeln geht.

Sehr angenehm finde ich, dass es, dem Albumnamen entsprechend, nicht bloß um Konsum und Bespaßung geht – auch wenn ein paar fetzig interpretierte Klassiker (Dirty Old Town, I’ll Tell My Ma) nicht fehlen. Michael Sturm und Hannah Rediske rufen Kämpfe des frühen 20. Jahrhunderts in Erinnerung – in den Schützengräben des 1. Weltkriegs, an der Streikfront oder während der Großen Depression. Irisch und amerikanisch, von Woody Guthrie bis Motörhead: die Auswahl ist gut gemischt und originell. Es sind die scheinbar simplen Lieder wie Penny’s Farm oder Beans, Bacon & Gravy, die den bedrückenden Alltag von früher lebendig machen. Meine Favoriten sind No Irish Need Apply, mit eigener Textversion, sowie Billy Braggs Way Over Yonder. Das unausgesprochene Motto ist: nicht unterkriegen lassen!

Michael Sturm singt kraftvoll und begleitet ebenso auf der Gitarre, kann aber auch Balladen wie 1916 überzeugend interpretieren. Er verkörpert bestens den Straßen- und Kneipensänger.  Hannah Rediske ist Multiinstrumentalistin mit Tin Whistle, Tastenakkordeon, Piano und sicherer zweiter Gesangsstimme. Sie bringt oft noch Tunes in den Liedern unter. Dazu tritt bei manchen Songs ein Chor, wie er jedem Pub Ehre machen würde. Das Album hat die Ecken und Kanten, die zu einer Mischung von punkiger Power und folkiger Bodenständigkeit passen. Empfehlenswert.

Foto: Tiffany Rushing

Titelbild: shutter shenanigans

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