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The Mahones ~ The Black Irish (2011)

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Seit 20 Jahren folken sich The Mahones über Kanada in die Welt und in die Herzen der offbeat- und punkfreudigen  Herzen des globalen Tanzfolks – und ziehen mit ihrem nunmehr sechsten Album The Black Irish ordentlich nach. Nach eigenen Angaben mäandert ihr Stil, ein folkiger Punksound mit keltischen Elementen, zwischen den Pogues, den Dubliners, The Clash und The Replacement – und ist dabei betont weniger punkig als der rüde Sound von Dropkick Murphys. Gemäß dieser stilistischen Verortung kommt auch das Cover, ein von rot-schwarzen Flecken umsäumtes Keltenkreuz, daher.

Die vier Herren und die Dame bieten auf den zwölf Titeln Partyfolk vom Feinsten. Bass, E-Gitarre, Mandoline, Banjo, Schlagzeug, Akkordeon und Flöte umspielen den nur selten klar definierten Gesang. Gelegentlich erinnert die vokale Leistung an die bisweilen nicht genau auszumachende Live-Leistung eines betrunkenen Shance MacGowan.

Dabei greifen Sänger, Gitarrist und Songwriter Finny McConnell und seine mitsingenden Barden nicht unbedingt in die tiefste Trickkiste – wohl aber in eine der wirksamsten. Permanentes Dazwischenbrüllen, lustige Cartoon-Hintergrundgeräusche und überraschende Breaks versüßen die eingängige Mitsingmanier. Bisweilen wirkt der Offbeat etwas störend, ist aber stilimmanent.

Girl With Galway Eyes und The Shamrock Shore bieten dahingegen eine angenehme Abwechslung. Weg vom ewig vorantreibenden Atemlosrhythmus bieten beide Titel die Möglichkeit des Aufatmens und unterstreichen die Fähigkeit der Band, sich auch anderweitig zu entfalten. Dabei gelingt dem Quintett, was einem großen Teil der Silberling-Publikationen nicht gelingen mag: Das Live-Feeling wird über die volle Länge des Albums aufrecht gehalten. Hut ab also vor dem Privileg, den Vorbühnen-Tanzbereich ins Wohnzimmer verlagert zu haben. Dies scheint gleichsam Hauptanliegen und größte Leistung der Band zu sein.

Insgesamt weiß das Album wenig zu überraschen. Gesang und Instrumentation bleiben weitestgehend „ruppig“ bis treibend. Kurze melodiöse Flötenparts werden alsbald von E-Gitarren-Sounds konterkariert. Dies trifft gleichermaßen für den kurzzeitig klar definierten Gesang zu. Ohne die charakteristischen Klang der Akkordeons von Katie McConnell wäre der Gesamtsound nicht selten eher punkig als folkig.

Obschon meine Präferenz weniger im Bereich oftmals eintönigen Punkfolks liegt, muss man der Leistung des Albums gerecht werden. Wer Lust auf Live-Feeling in der heimischen Stube hat und die Nachbarn mit wuchtigen Riffs und eingängigen Melodien verärgern will, für den wird dieses Album ein Hörgenuss sondergleichen sein. Dass dabei die 12.387’te Version von The Wild Rover ertönt, hätte zwar nicht sein müssen, tut dem Album keinen Abbruch. Wer indes auf traditionellen Folk steht, sollte die Hände von dem Silberling lassen. Hier lebt das vielgeliebte Motto: Folks not dead!

Trackliste

  1. A Great Night On The Lash
  2. Ghost of a Whiskey Devil
  3. The Wild Rover
  4. A Pain From Yesterday
  5. The Blood Is On Your Heads
  6. Girl With Galway Eyes
  7. The Shamrock Shore
  8. Give It All Ya Got (Or Forget About It)
  9. Lord For the Dirty Hordes
  10. Whiskey Under the Bridge
  11. Paint the Town Red (2010 – The Fighter Remix)
  12. Here comes a regular (Bonus Track)

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