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The McMiners – Tales of Betrayal and Deceit (2017)

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„Die brasilianische Musik ist von großer Vielfalt geprägt und gilt von jeher als besonders offen für äußere Einflüsse. Charakteristisch ist die Verbindung traditioneller und moderner Elemente“, sagt Wikipedia. Das trifft voll auf die McMiners zu. Okay, sicher war damit nicht die Mischung von Metal, Punk und Irish-Folk gemeint, ist aber ein wunderbarer Erklärungsansatz, wieso die McMiners mit „Tales of Betrayal and Deceit“ eine souveräne und abwechslungsreiche Zweit-EP vorgelegt haben.

Fünf Songs die eine knallharte Punk-Batería mit Akkordeon, Pipes, Geige und Flöten verbinden. Dabei ist der Sound so abgemischt, dass alle Instrumente voll zur Geltung kommen. Mit „No Deal“ fängt die Platte recht sportlich an. Die Bagpipes geben das Tempo vor und als Vocals gibt es nur einen nonverbalen Gangchorus, damit sofort Stimmung aufkommt. So aufgeheizt geht es dann weiter mit „Left Behind“.  Der Song hält das Tempo, hat aber inhaltlich mehr Aussage. Es geht um das „wir viele unten gegen die vielen oben“ – der Zusammenhalt wird beschworen. Und zum ersten mal bekommt das Akkordeon einen tragenden Part, der sich durch den Rest der Lieder zieht. Man kann getrost sagen, es ist ein Lead-Akkordeon.

So auch wieder in „Behead the Captain“, allerdings nicht die einzige Zutat aus den beiden vorherigen Liedern. Es gibt ein Wiederhören mit den Pipes und auch der Gangchorus halt über das Deck. Ein kleiner Bruch stellt dann „A Prologue – The Jack and the Black“ dar. Nimmt der Song anfangs das Tempo raus, kommt es zu einigen Taktwechseln, die das Lied immer wieder dramatisieren und nach und nach auf einen musikalischen Höhepunkt zusteuern. Danach servieren The McMiners mit „The Clauss“ ein angenehmes Akkustikinstrumental verpackt in einer Art Minihörspiel. Man kann sagen, die EP „Tales of Betrayal and Deceit“ zeigt die Möglichkeiten und die Vielseitigkeit der McMiners auf. Ich hoffe sehr, das sie diese Möglichkeiten weiter ausschöpfen und das E bald durch ein L ersetzen.

 

Ach so, das mit dem Metal ist nicht wirklich ernst gemeint. Wenn überhaupt könnte man Gabriel den Metalpart zuschustern, weil er mit seinen Vocals mal bitter bös, mal Glam-Rock sanft die Texte vorträgt. Aber als Kind der 90er denke ich bei Brasilien natürlich an Metal. Daran ist nicht nur Belo Horizonte schuld.

The McMiners im Netz findet ihr hier.

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