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The Mighty Stef ~ Death Threats EP (2006/2009)

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mighty stefAb und zu hat es seine Vorteile, im jeweiligen kulturellen Ausland zu leben. Anhänger diverser TV-Serien ärgern sich grün und blau, wenn die neue Staffel ewig braucht, bis sie in Deutschland ausgestrahlt wird. Anhänger von The Mighty Stef freuen sich, wenn sämtliches Material in relativ kurzen Abständen auf den hiesigen Folk-Markt kommt. Kurz nachdem deutschen Marktdebut mit „The Sins Of Saint Catherine“ kommt die „Death Threats“-EP. Darauf: vier Songs, plus eine weitere Version des Titeltracks.

Das Material punktet mit den mittlerweile auch in Deutschland bekannten Stärken des sympathischen Songwriters: düstere Folk-Pop Songs zwischen Frank Sinatra und Tom Waits. Der Titeltrack „Death Threats“ hat es in sich. Wahnsinns-Song. Langsam und gemächlich bahnt er sich seinen Weg. Einen langsameren, gewaltfreieren und wirksameren Rachesongs hat es selten gegeben. Düstere Stimme, minimalistischer Folk-Bass, zartes Gitarrengeklimper und ein eigentlich nur angedeutetes Crescendo zum Refrain hin, das aber enormes Gänsehaut-Potential hat. Der nächste Song legt in gewisser Hinsicht noch einen drauf: Für die Aufnahme des Pete St. John Songs „The Mero“ versammelt The Mighty Stef eine kleine Irish Folk All Star Band um sich mit dem mittlerweile verstorbenen Ronnie Drew, Pete Cummins und Bridget und Dave von Flogging Molly. Der Song wird keinesfalls überraschend umgesetzt. Macht zwar nichts, denn es ist ein guter Song und er rollt und rollt vor sich hin. Es macht Spaß, die versammelten Sänger herauszuhören und auf gewisse Unterschiede in der Stimme zu achten. Je häufiger ich ihn höre, desto begeisterte bin ich auch, frage mich allerdings, was aus diesem Song wohl geworden wäre, wenn in Sachen Inszenierung und Arrangement mehr Mut zum Experiment da gewesen wäre. Wäre vielleicht aber auch zu viel des Guten gewesen.

Der Rest der natürlich recht kurzen Platte ist gutes Mittelmaß, die zweite Version (Radio-Edit) von „Death Threats“ bringt nicht viel neues. Etwa sieben Euro kostet die Platte im Handel. Für vier Songs nicht wenig, aber der Titeltrack und vor allem die herrliche „The Mero“ Version sind das Geld wert. Letztere sollte ein Irish-Folk-Fan auf jedenfall in seinem Besitz haben.

Trackliste

  1. Death Threats
  2. The Mero
  3. Where The Nightmares Begin
  4. Romantic Ireland Is Dead And Gone (It Lays With 2Pac In The Graver)
  5. Death Threats (Radio Edit)

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