The Mighty Stef legt nach. Schon wieder. Nur ein Jahr nach 100 Midnights erscheint erneut mit etwas Verspätung der dritte Long Player in Deutschland. tms and the baptists sollte eigentlich keine reine Mighty Stef Veröffentlichung werden und wurde kurz nach 100 Midnights eingespielt. Leider hört man das der Scheibe ein wenig an.
Die neun Songs verabschieden sich fluchs von der auf 100 Midnights eingeschlagenen Indi-Schiene und kehren zum dreckigen Folk zurück. Sehr schön. Dafür mein herzliches Dankeschön. Leider bleibt auch das Tempo liegen. Vielleicht ging den Musikern etwas die Puste aus, schließlich waren einige von ihnen auch bei 100 Midnights dabei. Die Vermutung liegt auch nahe, dass es sich hierbei um Ausschussmaterial handelt. Richtige Höhepunkte sind nämlich Mangelware, die Platte plätschert ein wenig vor sich hin, die nicht immer perfekt eingesetzte Band und mangelndes Arrangement lassen auch auf einen Schnellschuss schließen.
Schade. Mit john the baptist fängt die Platte eigentlich vielversprechend an, der rumpelige Bandeinstieg stört gar nicht so doll, die etwas schiefen Gospelchöre dann aber doch. we want blood ist ein langsame Hymne mit etwas schiefen Chören. blood and whiskey ist eine langsame aber durchaus nette Hymne – ohne die schiefen Chöre. georgia girl ist eine immer noch recht langsame Hymne, die aber meldodische Abwechlung bringt. hollywood ist – Überraschung – eine langsame und diesmal leicht bluesige Hymne. Und so geht es weiter. Klar, die tiefe Stimme Stefan Murphys weiß immer noch zu begeistern, die Mischung aus Folk, Blues, Rock und diesmal eben auch etwas Gospel funktioniert schon immer noch, wirklich schlecht sind die Songs auch nicht. Es bleibt aber alles auf einer Ebene, es gibt keine Ausschläge, weder nach oben noch nach unten, spätestens beim fünften Song wird mir die Platte zu langweilig.
Für mich ist tms and the baptists deshalb die schwächste Mighty Stef Platte. Zu langsam, zu einfallslos, zu kurz (nur 9 Songs im Gegensatz zu 13 und 15 auf den Vorgängern). Schön, dass es wieder etwas folkiger zugeht und mit john the baptist und georgia girl sind immerhin zwei Songs vertreten, die mich milde stimmen. Die erste Platte wurde in Montreal aufgenommen, die zweite in Dublin. Jetzt sind wir in Berlin angelangt und die nächste soll in New York aufgenommen werden. Hoffen wir, dass der amerikanische Kontinent der Musik Mighty Stefs wieder etwas besser tut.
Tracklist
- john the baptist (part1)
- we want blood
- blood and whiskey
- georgia girl
- hollywood
- john the baptist (part 2)
- social scene
- jeffrey lee pierce
- the harbour song
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